Motorrad: GP von Grossbritannien in Donington

publiziert: Sonntag, 13. Jul 2003 / 17:52 Uhr

Thomas Lüthi blieb beim GP von Grossbritannien in Donington (Gb) erst zum zweiten Mal in dieser Saison ohne WM-Punkte. Der Schweizer fiel nach einem frühen unverschuldeten Sturz entscheidend zurück und musste sich mit dem 22. Platz zufrieden geben.

Der Schweizer Thomas Lüthi.
Der Schweizer Thomas Lüthi.
Der 16-jährige Emmentaler blieb erstmals seit dem GP von Südafrika Ende April punktlos. Gleichzeitig ist Lüthis Klassierung in Donington die bisher schlechteste in dieser Saison. Der Schweizer bleibt damit auf 48 WM-Punkten sitzen und rutscht in der WM-Wertung um einen Platz auf Rang 10 zurück. Er wurde einzig vom 16-jährigen Spanier Hector Barbera überholt, der in Donington den ersten GP-Sieg seiner Karriere feierte.

"Einfach kopflos", ärgerte sich Lüthi nach dem Rennen über seinen Konkurrenten Jorge Lorenzo. Der Spanier stürzte bei einem gewagten Überholmanöver in der 2. Runde und riss den Italiener Max Sabbatani mit sich. "Beide lagen plötzlich vor mir auf der Fahrbahn. Durch das brüske Bremsen rutschte mein Rad weg und ich lag auch am Boden", schilderte der Youngster. Zwar konnte er -- im Gegensatz zu seinem letzten GP-Sturz im Oktober 2002 in Australien -- von der letzten Position aus weiterfahren, allerdings mit einer stark beschädigten Honda. "Alles am Motorrad war krumm. Die Verschalung berührte in den Kurven ständig den Boden, der Lenker war verbogen -- da waren keine Spitzenzeiten mehr möglich."

In der Tat verlor Lüthi, der nach einem schlechten Start von Position 13 auf 18 zurückgefallen war, immer mehr Zeit auf die Spitzenfahrer. Waren es unmittelbar nach dem Sturz noch 30 Sekunden, kumulierte sich der Rückstand bis zum Ende auf 1:16 Minuten. Lüthi fuhr nur Rundenzeiten von 1:41. Dabei hatte er sowohl im Abschlusstraining als auch im Warmup vor dem Rennen Zeiten geschafft, die deutlich unter der Marke von 1:40 lagen.

Trotz des ärgerlichen Ausfalls darf Lüthi für die zweite Saisonhälfte zuversichtlich sein. Sämtliche noch ausstehende Rennen (mit Ausnahme von Motegi/Jap) hat der Elit-Fahrer bereits in der letzten Saison bestritten. Der nächste Grand Prix findet am 27. Juli auf dem Sachsenring statt, wo Lüthi im letzten Jahr seine GP-Premiere feierte.

Für Diskussionsstoff sorgte im 125ccm-Rennen der drittplatzierte Stefano Perugini. In der letzten Kurve brachte der Italiener aus vierter Position aus WM-Leader Daniel Pedrosa (Sp) zu Fall, indem er dessen Hinterrad wegrammte. Trotzdem behält Pedrosa die WM-Führung, denn der WM-Zweite Steve Jenkner (De) verabschiedete sich bereits in der 1. Runde.

Rossi in Donington unbesiegbar

Im MotoGP hiess der Sieger zum vierten Mal in dieser Saison Valentino Rossi. Der italienische Honda-Pilot feierte seinen 54. GP-Erfolg vor seinem Landsmann Max Biaggi und dem Spanier Sete Gibernau. Rossi, der bereits zum sechsten Mal ein GP-Rennen in Donington bestritt, ist auf englischem Terrain seit 1999 ungeschlagen. Er gewann 1997 in der 125ccm-Klasse, 1999 in der 250ccm-Klasse und die letzten vier MotoGP-Rennen. Einzig 1998 konnte er den Parcours im Donington Park nicht beenden. Rossi baute in der WM seine Führung gegenüber Gibernau wieder aus. Er liegt mit 176 Punkten nun 47 Zähler vor dem Katalanen (129).

In der Viertelliter-Klasse bestätigte der Spanier Fonsi Nieto die Pole Position vom Vortag und gewann vor Manuel Poggiali (San Marino) und Anthony West (Au). Für Nieto war es der erste GP-Sieg in dieser Saison -- sein fünfter insgesamt. Zuletzt hatte er im Oktober 2002 in Malaysia triumphiert.

(pt/Si)

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