Motorrad: Rossis Konstanz auf höchstem Niveau

2001 gewann er den letzten WM-Titel in der Halbliterklasse und im vergangenen Jahr den ersten in der MotoGP. In dieser Saison nun gelang dem Honda-Fahrer der Hattrick. Drei Titel und mehr in der höchsten Kategorie haben vor Rossi erst acht Fahrer erreicht.

Startnummer 46 als Markenzeichen

Motorradfahren wurde Valentino Rossi in die Wiege gelegt. Sein Vater Graziano war bis Anfang Achtzigerjahre ebenfalls ein erfolgreicher Fahrer (drei GP-Siege). Valentinos Karriere begann bereits mit drei Jahren, als er auf einem Motorrad mit Stützrädern unterwegs war. Weil sein Vater früher mit der Startnummer 46 fuhr, prangt diese seit seinem GP-Debüt 1996 in Malaysia jeweils auch auf Valentinos Motorrädern.

122 Grands Prix hat Rossi bestritten, 57-mal wurde er als Sieger abgewinkt und weitere 30-mal stand er zudem auf dem Podest. In der "ewigen" Bestenliste der 1951 erstmals ausgeschriebenen Motorrad-WM stehen ihm nur noch Giacomo Agostini (122 Siege), Angel Nieto (90), Rolf Biland (81) und Mike Hailwood (76) vor der Sonne. Doch bei seiner Konstanz und der Siegquote von genau 50 Prozent in der Königsklasse (62 GP/31 Siege) scheinen zumindest Nieto und Co. nicht in unerreichbarer Ferne.

Konstanz auf höchstem Niveau zeichnete Rossi gerade auch heuer wieder aus: Zwei dritte Plätze in Assen und Donington (wo er wegen Überholens unter gelber Flagge vom 1. Platz zurückversetzt wurde) stellen die "schlechtesten" Resultate dar. An die jeweils elf Erfolge in den beiden Vorjahren kann Rossi aber nicht mehr ganz anschliessen.

Nächstes Jahr auf Yamaha?

Rossis Überlegenheit gleicht der Dominanz von Michael Schumacher in der Formel 1, nimmt fast beängstigende Züge an. Oftmals scheint der Italiener, der kompletteste Fahrer seiner Zeit, auf der (überlegenen) Werks-Honda mit seinen Konkurrenten zu spielen. Auch grobe Schnitzer wie in Motegi können den Superstar nicht aus der Bahn werfen: Nach einem Ausritt ins Kiesbeet wurde er in Japan noch Zweiter.

Ob dieser Dominanz sind bei Rossi mittlerweile aber Motivationsprobleme auszumachen. So ist noch immer nicht klar, auf welcher Maschine Rossi in der kommenden Saison fahren wird. Sein Vertrag mit Honda ist noch nicht verlängert. Yamaha, heuer auf verlorenem Posten, macht sich angesichts dieser Tatsache weiter Hoffnungen.

Und schliesslich träumt der Superstar auch von einer Zusammenarbeit mit Ducati, die aber für 2004 wohl nicht verwirklicht werden kann. Ein Weltmeistertitel auf einer italienischen Maschine könnte Rossi in seiner Heimat endgültig unsterblich machen.

(fest/Si)