Mountaibikerin Barbara Blatter hat WM-Titel im Visier

Für Barbara Blatter hat die Saison den (eigenen) hohen Erwartungen entsprechend begonnen: mit einem Sieg. Die Zürcher Unterländerin hat sich nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney verpflichtet gefühlt, den Trainingsumfang leicht zu steigern. Prompt kam sie zum Weltcup- Start zu einem weiteren Erfolgserlebnis und stellte im Rückblick fest: «Es ging mir beinahe zu leicht. Die Konkurrenz hätte stärker sein können.»

WM-Titel im Visier

Die Umwandlung ihres Olympia-Erfolges in klingende Münze verlief nicht wunschgemäss. «Die Schweiz ist kein guter Platz, um Kasse zu machen», musste Barbara Blatter feststellen. Ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Tatendrang tat dies indessen keinen Abbruch. So unmissverständlich, wie sie vor Sydney von einer Goldmedaille gesprochen hatte, so bezeichnet sie nun den WM-Titel als grosses Saisonziel. Und selbstverständlich rechnet die Nummer 1 der Weltrangliste damit, ihren Gesamtsieg im Weltcup des letzten Jahres verteidigen zu können.

Der Olympia-Dritte Christoph Sauser gibt sich bescheidener. Im Weltcup konstantere Leistungen erbringen und an der WM einen Spitzenplatz belegen, nennt der frühere Downhiller seine Vorhaben dieser Saison. Nach annähernd 7000 Trainingskilometern hat beim Weltcup-Start im Napa Valley ein Sturz in der ersten Runde einen Traumstart verhindert. Dass er auf seiner Aufholjagd vom 60. auf den 16. Platz die letzten beiden Runden schneller zurücklegte als die Spitze, bestätigte dem Sigriswiler, dass es um seine Form nicht schlecht bestellt sein kann. Von seiner besten Seite zeigen möchte sich Sauser insbesondere am 5. August in Leysin, dem einzigen Weltcup-Anlass dieses Jahres in der Schweiz.

Nach einem Sturz und dem damit verbundenen Unterbruch im Formaufbau musste Thomas Frischknecht seine Ziele neu formulieren. Der Zürcher Oberländer setzt jetzt neu auf die zweite Saisonhälfte und insbesondere auf die WM von Mitte September in Vail, Colorado, auch wenn seine Erinnerungen an diese Wintersportstation leicht getrübt sind. Am Vorabend der Titelkämpfe 1994 am selben Ort zog er sich bei der Kollision mit einem anderen Biker den ersten von zwei Schlüsselbeinbrüchen zu.

200 000 Franken Preisgeld

Der aus acht Rennen bestehende Swiss Cup, dessen Titelsponsor zum zweiten Mal die Elvia Versicherungen (Zürich) sind und dessen erster Wettkampf am übernächsten Sonntag in Gränichen ausgetragen wird, geniesst nicht nur auf nationaler Ebene einen ausgezeichneten Ruf. Ein Preisgeld von insgesamt 200 000 Franken bildet auch für die ausländischen Spitzenfahrer einen grossen Anziehungspunkt. An den fünf Top-Class-Rennen in Gränichen, Hittnau (27. Mai), Buchs (4. Juni), Silvaplana (17. Juni) und Zürich (30. September) macht das Preisgeld je 25 000 Franken aus. Mit 5000 Franken erhält der Elite-Sieger den gleichen Betrag wie nach einem 1. Rang im Weltcup.

Vor vier Jahren hatte Barbara Blatter beim Swiss Cup in Turbenthal bei ihrem ersten Rennen ihren ersten Sieg gefeiert. Für die Zürcherin stellt die nationale Rennserie eine willkommene Ergänzung zu ihren Weltcup-Einsätzen dar. Christoph Sauser erachtet den Swiss Cup als eine Reihe von qualitativ hoch stehenden Veranstaltungen. Seit 1999 ist der Swiss Cup beim Weltverband UCI den «wichtigen Eintages-Anlässen» (Kategorie E1) zugeordnet und wirft damit mehr Weltranglisten-Punkte ab als die weit zahlreicheren E2-Anlässe.

(ba/sda)