Mountainbike-WM: Bronze Frischknecht - Silber für Näf

publiziert: Sonntag, 1. Sep 2002 / 16:33 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 1. Sep 2002 / 17:56 Uhr

Kaprun (Ö) - In der Schlammschlacht der Mountainbike-WM in Kaprun (Ö) hat es für die Schweiz zwei Medaillengewinne gegeben. Bei der Elite erreichte Thomas Frischknecht den 3. Platz. Bei den Espoirs kam Ralph Näf eher unerwartet als Zweiter ins Ziel.

Im Radquer mokierte man sich über Morastrennen wie 1988 in Hägendorf oder zwei Jahre zuvor in Lembeek (Be). Im Mountainbike nahmen es die Athleten und Beobachter weit gelassener, dass der heftige Regen die ansonst schon schwierige Strecke in einen Schlammparcours verwandelte. Stürze wurden dutzendweise registriert, mechanische Defekte ebenfalls. Überfordert von den Anforderungen waren am frühen Morgen insbesondere die Frauen.

Zu jenen, die sich dieser Antipropaganda für den MTB-Sport nicht bis zum bitteren Ende unterziehen wollten, gehörte der Olympia- Dritte Christoph Sauser. Der Berner Oberländer gab nach rund 20 km auf, nachdem er schon mehrere Stürze verzeichnet und sich zudem Schaltprobleme ergaben. «Diese Bedingungen waren nichts für mich», meinte Sauser enttäuscht.

Erfahrung zahlte sich aus

Nach einer nachträglich zugesprochenen Goldmedaille -- Cairns (Au) 1995, nachdem Jérme Chiotti (Fr) drei Jahre später den Epo- Missbrauch gestanden hatte -- und vier silbernen Auszeichnungen gewann Thomas Frischknecht erstmals eine Bronzemedaille. Dass der Feldbacher bei dieser WM zu einer solchen Leistung fähig war, zeugt von seiner Klasse. Eine Blutvergiftung sowie eine Bronchitis hatten Frischknecht in seinen Vorbereitungen nämlich zweimal zurückgeworfen. Zugute kam dem Zürcher seine Erfahrung im Radquer. Keiner schulterte in den steilen Anstiegen das Bike so oft und so lang wie «Frischi».

Mit einem bemerkenswerten 5. Platz nach einem konstanten Einsatz wartete Thomas Kalberer auf. Diese Leistung müsste dem oft an sich zweifelnden Wetziker den Ansporn geben, seine Laufbahn fortzusetzen.

Auf eine beeindruckende Art und Weise verteidigte Roland Green seinen WM-Titel. Der Kanadier war in den Steigungen der Stärkste, vermochte sich aber erst in der letzten Runde leicht vom Olympia- Zweiten Filip Meirhaeghe (Be) abzusetzen.

Guter Zusammenhalt

Eine Klassierung in den ersten fünf stellte für Ralph Näf vor dem Start des Espoirs-Rennens das Maximum dar. Der Thurgauer übertraf indessen seine eigenen Erwartungen. Nachdem er in der ersten Runde dem haushohen Favoriten und Titelverteidiger Julien Absalon (Fr) noch Paroli geboten hatte, etablierte sich Näf auf dem 2. Platz. Dem Ostschweizer hatte man einen Medaillengewinn weniger zugetraut als etwa Florian Vogel. Mit seinem 4. Rang trug der Aargauer ebenso zum ausgezeichneten Mannschaftsergebnis bei wie Reto Manetsch (6.). «Wir hatten noch nie einen solch guten Zusammenhalt in unserer Mannschaft», hielt Ralph Näf fest, der nie mit dem Gewinn der Silbermedaille gerechnet hatte.

Revanche für letztes Jahr

Vor zwölf Monaten bei der WM in Vail war Gunn-Rita Dahle wegen eines platten Reifens in aussichtsreicher Position zur Aufgabe gezwungen gewesen. In diesem Jahr hingegen läuft alles für die Norwegerin. Am 3. August war sie in Zürich Europameisterin geworden. In Kaprun sicherte sie sich den ersten WM-Titel ihrer Laufbahn. «Es gab viele Möglichkeiten, sich selbst oder dem Bike Schaden zuzufügen. Wichtig war, stets konzentriert zu bleiben», hielt Dahle zu einem Wettkampf fest, der von Sabine Spitz (De, 3.) als «mehr Schlammschlacht als Mountainbiking» eingestuft wurde.

In Abwesenheit der am Rücken verletzten Barbara Blatter gelangen Petra Henzi (5.) und Maroussia Rusca (6.) beachtliche Ergebnisse. Sonja Traxels Klassierung (19.) fiel nicht besser aus, weil am Bike der Urnerin gleich beide Bremsen versagten.

Vouilloz und Chausson

Im Downhill war am Samstag die Überlegenheit der französischen Spezialisten bestätigt worden. Nicolas Vouilloz kam zu seinem siebenten Titelgewinn in der Hauptkategorie. Anne-Caroline Chausson feierte, die Junioren-Klasse eingeschlossen, sogar ihre Titelgewinne Nummer 12 und 13 innert fünf Stunden, weil sie auch im erstmals ausgetragenen Four-Cross nicht zu schlagen war.

Bester Schweizer bei den Abfahrern war Claudio Caluori als 20. Bei den Frauen vergab Marielle Saner eine bessere Klassierung als den 6. Platz, weil sie in einer Waldpartie zu wenig aggressiv fuhr.

(sda)

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