Wissenschaftler appelliert: Mehr Musik in den Schulen!

Mozart hören wirkt sich positiv auf die menschliche Leistung aus

publiziert: Dienstag, 24. Apr 2001 / 11:50 Uhr

Salzburg - Kaum entdeckt, schon wurde er zum geschützten Warenzeichen und vermarktet: Jener 1993 nachgewiesene Effekt, der als so genannter "Mozart-Effekt" weltweit bekannt wurde. Dass Leistungssteigerungen dank Mozart-Hören tatsächlich wissenschaftlich begründbar sind, erläuterte gestern, Montag, Horst-Peter Hesse, Universitätsprofessor am Mozarteum, in einem Vortrag im Rahmen der "Salzburger Musikseminare" an der Uni Salzburg.

1 Meldung im Zusammenhang
Der "Mozart-Effekt" sorgte für Schlagzeilen: Die Forscher Frances Rauscher und Gordon Shaw hatten einen Test durchgeführt, in dem sie eine Gruppe Studenten zehn Minuten lang nichts tun, eine zweite Entspannungsübungen per Tonband-Anweisungen machen und eine dritte Mozarts Sonate für zwei Klaviere KV 488 zu hören gaben.

Die Mozart-Hörgruppe vermochte anschliessend eine Denkaufgabe besser zu lösen als die beiden anderen. Jedoch hielt der Stimulationseffekt nur zehn bis 15 Minuten an, und zudem wurde das Phänomen nicht tiefgehender untersucht. Nach einer kurzzeitigen weltweiten Euphorie verschwand der Effekt mangels sensationeller "Sofortwirkungen" wieder von den Titelseiten.

Bessere Sprache dank Musik

Dass frühklassische Musik auf Grund ihrer Struktur stimulierend auf das Gehirn wirke, sei schon lange bekannt gewesen, erklärte Hesse. Er selbst habe 1984 eine breiter angelegte Untersuchung zur musikalischen und sprachlichen Hörfähigkeit von Schülern durchgeführt, bei der 308 durchschnittlich Elfjährige über neun Monate befragt wurden.

Verschiedenste Tests (Tonhöhenbestimmung, Melodie- und Rhythmusgedächtnis, Geometrie, etc.) ergaben, dass musikalische Fähigkeiten wie das Musizieren in einer Gruppe sprachliche Leistungen verbessern.

Die Hirnforschung belege mittlerweile, dass jene durch Erfahrung einer bestimmten Hirnarbeit geknüpften Nervenverbindungen auch für andere Aktivitäten genutzt werden können. Es gebe durchaus einen langfristigen "Mozart-Effekt", wie Hesse betonte.

Sein abschliessender Appell an die Pädagogen sei, auf Basis dieser Erkenntnisse den Stellenwert der Musik in den Lehrplänen zu erhöhen.

(bb/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene Lehrstellen für den Lehrbeginn 2024.
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene ...
Woche der Berufsbildung  Der Lehrstellenmarkt präsentiert sich weitgehend stabil. Gesamtschweizerisch wurden per Ende März 2024 knapp 40'000 Lehrverträge abgeschlossen. Damit bewegt sich die Lehrstellenvergabe auf Vorjahresniveau. mehr lesen 
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen  
Publinews Dass in vielen Bereichen Fachkräfte gesucht und benötigt werden, das ist keine neue Erkenntnis. Doch welche Bereiche kommen uns in den Sinn, wenn wir uns ... mehr lesen  
In der Altenbetreuung ist der Personalbedarf besonders hoch.
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 2°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
Basel 2°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 0°C 6°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer freundlich
Bern 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 2°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Genf 3°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 5°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt, Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten