Ägyptens Ex-Staatschef kriegt lebenslänglich

Mubarak in Kairo zu lebenslanger Haft verurteilt

publiziert: Samstag, 2. Jun 2012 / 10:41 Uhr / aktualisiert: Samstag, 2. Jun 2012 / 14:23 Uhr
Husni Mubarak
Husni Mubarak

Kairo - Der frühere ägyptische Machthaber Husni Mubarak ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Kairo verkündete am Samstag das Strafmass gegen den 84-Jährigen.

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Zur Begründung führte Richter Ahmed Refaat am Samstag in Kairo an, dass Mubarak die politische Verantwortung für die tödlichen Schüsse auf Demonstranten Anfang vergangenen Jahres trage. Mubarak kann gegen das Urteil Berufung einlegen.

Mubarak musste sich wie sein früherer Innenminister Habib al-Adli wegen des Befehls zur Tötung von Demonstranten während des 18-tägigen Volksaufstands Anfang vergangenen Jahres vor Gericht verantworten. Bei der Niederschlagung der Proteste im Zuge des arabischen Frühlings kamen etwa 850 Menschen ums Leben. Adli muss ebenfalls lebenslang ins Gefängnis.

Mubarak musste sich als bislang einziger Staatschef, der im Zuge des Arabischen Frühlings gestürzt worden, vor Gericht verantworten. Vom Vorwurf der Korruption wurde er freigesprochen. Mubarak, der auf einem Krankenbett in den Gerichtssaal gebracht worden war, blieb nach der Urteilsverkündung ruhig. Er trug eine dunkle Sonnenbrille.

Tumulte im Gerichtssaal

Gegner des ehemaligen Langzeitmachthabers reagierten ausserhalb des Gerichtsgebäudes spontan mit Jubel. Im Sitzungssaal kam es nach dem Urteil zu Tumulten und Prügelszenen.

Gegner Mubaraks hatten wie von der Staatsanwaltschaft gefordert eine Todesstrafe erwartet. Die Urteilsverkündung wurde live im ägyptischen Fernsehen übertragen.

Der ägyptische Präsident Husni Mubarak ist nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft auf die Intensivstation eines Gefängnisspitals gebracht worden. Das meldete der Nachrichtensender Al-Arabija am Samstag. Der Generalstaatsanwalt hatte nach Angaben aus Justizkreisen die Verlegung von Mubarak in das Spital des Tora-Gefängnisses ausserhalb von Kairo angeordnet.

Bis zu seiner Verurteilung wegen Mitschuld am Tod von über 800 Demonstranten hatte er sich in einem relativ gut ausgestatteten Spital des Militärs aufgehalten.

(asu/sda)

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