Mugabe erklärt Austritt Simbabwes aus Commonwealth

Den Angaben zufolge gab Mugabe den Austritt bekannt, als die Präsidenten Südafrikas und Nigerias, Thabo Mbeki und Olusegun Obasanjo, sowie der Ministerpräsident von Jamaika, Percival Patterson, ihn über die Entscheidung des Commonwealth-Gipfels in Abuja unterrichteten.

Die drei Politiker versuchten, Mugabe von dem Austritt abzuhalten. Mugabe habe jedoch gesagt, jede noch so weich formulierte Erklärung des Commonwealth zeige, dass Simbabwe noch immer ein Thema sei. Dies sei nicht akzeptabel.

Der Commonwealth sei enttäuscht von der Entscheidung Simbabwes, sagte der Sprecher der Organisation, Joel Kibazo, in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Das Ziel der Entscheidung des Commonwealth sei nicht der Austritt Simbabwes gewesen, sondern dessen Rückkehr.

Die ehemalige britische Kolonie Simbabwe war im März 2002 zunächst bis Dezember diesen Jahres ausgeschlossen worden, nachdem Mugabe unter zweifelhaften Bedingungen in seinem Amt bestätigt worden war. Das südafrikanische Land steckt seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt.

In Abuja wurde entschieden, dass Nigerias Staatschef Olusegun Obasanjo Obasanjo für den Commonwealth Fortschritte bei der Demokratisierung in Simbabwe bewerten solle. Dazu will er in Kürze in das Land reisen.

Einen Austritt aus dem Commonwealth hatte vor Simbabwe bislang erst ein Land vollzogen. Südafrika verliess die Organisation 1961 nach Kritik an seiner Apartheidspolitik.

(fest/sda)