Mursi sucht ägyptische Annäherung zu Iran
Mursi will die Beziehungen Ägyptens zu Iran ausbauen
publiziert: Montag, 25. Jun 2012 / 07:55 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Jun 2012 / 20:45 Uhr
Mohammed Mursi gab sich in seiner ersten Rede entgegenkommend.
Bern - Verwirrspiel um den neu gewählten ägyptischen Präsidenten: Mohamed Mursi will angeblich die Beziehungen zum Iran wiederbeleben und den Friedensvertrag mit Israel überprüfen. Dies berichtete die amtliche iranische Nachrichtenagentur Fars am Montag.
Sie berief sich dabei auf ein Interview mit Mursi vom Sonntag. Damit solle ein strategisches Gleichgewicht in der Region geschaffen werden, wurde Mursi im am Montag veröffentlichten Fars-Interview zitiert.
Mursi soll sich auch für das Rückkehrrecht der Palästinenser ausgesprochen haben, die in den Nahostkriegen fliehen mussten oder von Israel vertrieben wurden. "Dieses Thema ist für uns enorm wichtig, und in der Hinsicht werden wir auch den (mit Israel geschlossenen) Friedensvertrag revidieren", wurde Mursi zitiert.
Am Sonntag hatte Mursi nach der Bekanntgabe seines Wahlsieges jedoch erklärt, die bestehenden Verträge - auch mit Israel - einzuhalten. Mursi hatte auch "sehr ausgewogene Beziehungen zu allen internationalen Faktoren" versprochen.
Ägypten: Mursi gab Fars kein Interview
Gegenüber Fars soll Mursi gesagt haben, die neuen aussenpolitischen Akzentsetzungen werde er "nicht alleine treffen". Er hätte damit darauf angespielt, dass sich der Oberste Militärrat, der seit dem Sturz von Langzeitpräsident Husni Mubarak im Februar 2011 Ägypten regiert, sich in Aussenpolitik und Verteidigung das letzte Wort vorbehält.
Allerdings kam am Montagabend ein Dementi aus dem ägyptischen Präsidentenpalast: Mursi habe Fars nie ein Interview gegeben, wurde ein Sprecher des Präsidenten von der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur Mena zitiert. Die von Fars publizierten Äusserungen Mursis entbehrten deshalb jeglicher Grundlage, schrieb Mena.
Israel gelassen
Fars hatte angegeben, das Interview mit Mursi kurz vor der Bekanntgabe seines Wahlsieges am Sonntag gemacht zu haben. Dieses löste am Montag vor allem in Israel einiges an Aufregung aus.
Allerdings regierte Regierungschef Benjamin Netanjahu gelassen. Er erwarte eine Zusammenarbeit auf der Grundlage des Friedensvertrags, sagte er.
Das 1979 in den USA geschlossene Friedensabkommen ist Kernstück der politischen Ordnung im Nahen Osten. Die sunnitische Muslimbruderschaft, denen Mursi jahrzehntelang angehörte und deren radikaler Ableger Hamas im palästinensischen Gazastreifen herrscht, lehnt das Abkommen ab.
Das Abkommen und die Islamischen Revolution 1979 im Iran hatten zum Abbruch der Beziehungen zwischen Kairo und Teheran geführt. Teheran möchte seit Jahren wieder normale Beziehungen.
Mursi soll sich auch für das Rückkehrrecht der Palästinenser ausgesprochen haben, die in den Nahostkriegen fliehen mussten oder von Israel vertrieben wurden. "Dieses Thema ist für uns enorm wichtig, und in der Hinsicht werden wir auch den (mit Israel geschlossenen) Friedensvertrag revidieren", wurde Mursi zitiert.
Am Sonntag hatte Mursi nach der Bekanntgabe seines Wahlsieges jedoch erklärt, die bestehenden Verträge - auch mit Israel - einzuhalten. Mursi hatte auch "sehr ausgewogene Beziehungen zu allen internationalen Faktoren" versprochen.
Ägypten: Mursi gab Fars kein Interview
Gegenüber Fars soll Mursi gesagt haben, die neuen aussenpolitischen Akzentsetzungen werde er "nicht alleine treffen". Er hätte damit darauf angespielt, dass sich der Oberste Militärrat, der seit dem Sturz von Langzeitpräsident Husni Mubarak im Februar 2011 Ägypten regiert, sich in Aussenpolitik und Verteidigung das letzte Wort vorbehält.
Allerdings kam am Montagabend ein Dementi aus dem ägyptischen Präsidentenpalast: Mursi habe Fars nie ein Interview gegeben, wurde ein Sprecher des Präsidenten von der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur Mena zitiert. Die von Fars publizierten Äusserungen Mursis entbehrten deshalb jeglicher Grundlage, schrieb Mena.
Israel gelassen
Fars hatte angegeben, das Interview mit Mursi kurz vor der Bekanntgabe seines Wahlsieges am Sonntag gemacht zu haben. Dieses löste am Montag vor allem in Israel einiges an Aufregung aus.
Allerdings regierte Regierungschef Benjamin Netanjahu gelassen. Er erwarte eine Zusammenarbeit auf der Grundlage des Friedensvertrags, sagte er.
Das 1979 in den USA geschlossene Friedensabkommen ist Kernstück der politischen Ordnung im Nahen Osten. Die sunnitische Muslimbruderschaft, denen Mursi jahrzehntelang angehörte und deren radikaler Ableger Hamas im palästinensischen Gazastreifen herrscht, lehnt das Abkommen ab.
Das Abkommen und die Islamischen Revolution 1979 im Iran hatten zum Abbruch der Beziehungen zwischen Kairo und Teheran geführt. Teheran möchte seit Jahren wieder normale Beziehungen.
(fest/sda)
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