Mutmasslicher serbischer Kriegsverbrecher gefasst

Die Ermittler hätten Nebojsa Minic vor zwei Wochen in der Stadt Mendoza gefasst, teilte die Polizei mit. Minic sei in den 90er Jahren an vielen Massakern in seiner Heimat beteiligt gewesen, unter anderem an jenem in der Stadt Cuska im Mai 1999, bei dem serbische Kräfte 41 Albaner ermordeten.

Der Gesuchte sei anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert worden; die argentinische Polizei habe seine Fingerabdrücke dazu an die internationale Polizeibehörde Interpol in der serbischen Hauptstadt Belgrad geschickt.

Gefälschte Ausweise

Der 40-jährige Minic werde derzeit festgehalten, weil er gefälschte Ausweispapiere bei sich gehabt habe. Er habe sich als Goran Petrovic ausgegeben, ein früherer Minister des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, sagte der Polizeisprecher.

Weil aber auch auf Petrovic ein internationaler Haftbefehl ausgestellt sei, habe Minic bei seiner Festnahme heftig abgestritten, tatsächlich der Minister zu sein und stattdessen einen weiteren gefälschten Ausweis vorgelegt.

Seit 2003 in Argentinien

Minic reiste nach Angaben der Polizei über das Nachbarland Chile nach Argentinien ein und lebte seit September 2003 in Mendoza. Er habe dort mit einer Argentinierin zusammengewohnt, die der Polizei bekannt sei.

Der Botschafter von Serbien und Montenegro in Argentinien, Ivan Saveljic, und das Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen in Den Haag seien informiert.

(rp/sda)