KFOR verwendet angeblich Kampfmunition

NATO-Soldaten im Kosovo unter scharfer Kritik

publiziert: Freitag, 28. Okt 2011 / 18:34 Uhr
Die NATO-Truppe hat angeblich scharfe Munition verwendet.
Die NATO-Truppe hat angeblich scharfe Munition verwendet.

Belgrad/Pristina - In der wochenlangen Krise im Nordkosovo hat die serbische Regierung schwere Vorwürfe gegen die internationale Schutztruppe KFOR erhoben. Es sei «offensichtlich, dass die KFOR-Soldaten mit Kampfmunition gegen unbewaffnete Bürger» vorgegangen seien, heisst es in einem am Freitag in Belgrad an das Parlament geleiteten Regierungsbericht.

4 Meldungen im Zusammenhang
Bei einem gewaltsamen Zwischenfall zwischen Serben und der KFOR-Truppe waren am 27. September am Grenzübergang Jarinje sieben Serben und zehn Soldaten verletzt worden. Medizinische Untersuchungen der serbischen Verletzten hätten «zweifelsfrei bewiesen, dass sie Verletzungen durch Kampfmunition hatten», heisst es in dem Regierungspapier weiter.

Die NATO und die von ihr geführte KFOR hatten wiederholt erklärt, ihre Soldaten hätten sich mit Gummigeschossen, Schockgranaten und Tränengas gegen angreifende Serben verteidigt.

Die Regierung in Belgrad unterstützt die seit fünf Wochen von ihren Landsleuten im Nordkosovo errichteten knapp 20 Barrikaden. Sie seien ein Ausdruck von «gerechtfertigter Unzufriedenheit», schrieb die Regierung in ihren Bericht an die Abgeordneten.

Gleichzeitig wurden KFOR und die EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) beschuldigt, einseitig die Interessen der albanisch dominierten Kosovo-Regierung auf Kosten der Serben zu vertreten. Das Parlament hat für Anfang November eine Aussprache darüber angesetzt.

Keine Lösung in Sicht

Eine Lösung im Streit um die Strassenblockaden zeichnete sich weiter nicht ab. Dies obwohl die Serben eine Fahrspur für KFOR-Soldaten freigeräumt haben.

Seine Truppe werde das Angebot nicht nutzen, kündigte der deutsche KFOR-Kommandeur Erhard Drews am Freitag an. Die Barrikaden müssten vollständig abgebaut werden. Vor allem müsse der EULEX Freizügigkeit gewährt werden, die die Serben verweigern. KFOR und EULEX liessen sich nicht auseinanderdividieren.

Die Serben wollen mit ihren Strassenblockaden den Abzug von Zöllnern und Polizisten der Kosovo-Regierung von den beiden umkämpften Grenzübergängen Jarinje und Brnjak erzwingen. Das lehnen die USA und die grosse Mehrheit der EU-Mitglieder ab. Sie fordern ihrerseits, die serbische Regierung müsse die Hilfen ihrer Landsleute von mehr als 200 Millionen Euro im Jahr einstellen.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Dudin Krs - An der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo hat es erneut Zusammenstösse zwischen NATO-geführten KFOR-Soldaten und serbischen Demonstranten gegeben. Mehrere dutzend KFOR-Soldaten hatten gegen Mitternacht eine Strassensperre auf dem Weg zum Grenzposten Jarinje im Nordkosovo mit Stacheldraht gesichert. mehr lesen 
Pristina - NATO-Soldaten sind am Donnerstag im Norden des Kosovos gegen Strassensperren der Serben vorgegangen. Bei dem Einsatz der KFOR-Truppe wurden mindestens acht Soldaten und mehr als 20 serbische Demonstranten verletzt. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten