Na dann - frohe Festtags-Unterhaltung

publiziert: Donnerstag, 20. Dez 2007 / 11:02 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Dez 2007 / 22:03 Uhr

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Seit etwa 2 Jahren stehen in den Elektronikmärkten und Fachabteilungen der Grossverteiler tonnenweise Flachbildfernseher rum, die mit «HD-Ready» oder – seit kurzem – mit «Full-HD» angeschrieben sind. Das bedeutet – für die Uneingeweihten hier nochmals erklärt – dass diese Kisten für hochauflösenden Fernseh- und Videogenuss bereit sind, kurz HDTV genannt.

Und vertrauen Sie dem Autoren: Es sieht wirklich saugut aus. Der Haken an der Sache war bisher einfach, dass HDTV nur über die Satellitenschüssel zu empfangen war. Und viele Leute in der Schweiz hängen nun mal am Kabel und können oder dürfen gar keine Schüssel aufstellen. Aber unsere sauteuren Kabelnetzgrossisten Cablecom und Swisscom (fürderhin auch als Swiss- und Kabelkomödianten bezeichnet) sind sich ja sicher dieses Problems bewusst und stellen den anspruchsvollen Medienkonsumenten Kanäle wie HD-Suisse, BBC-HD, Pro7 HD und Sat1 HD zur Verfügung. Oder?

Bei den Swiss-Komödianten ist momentan gar nichts zu wollen. Kein Wort von HD oder etwas ähnlichem. Und bei den Kabelkomödianten gibt es wenigstens die beiden Deutschen und den Schweizer Sender. Allerdings nur in Verbindung mit einer Set-Top-Box, die laut einschlägigen Foren etwas... problembehaftet sei. Da ist von Abstürzen und heissen Gehäusen die Rede - was unweigerlich zur Frage führt: Warum müssen diese Firmen (denn auch BluewinTV ist schuldig in dieser Sache) selbst die Hardware zwangsliefern? Warum kann ein Konsument nicht selbst bestimmen, was für ein Gerät er für den digitalen Fernsehempfang über das Kabel benutzen will? Technisch wäre das ohne weiteres möglich. Ja, es würde ganz ohne Box gehen – genau so wie beim Analogempfang. In den USA gibt es schon lange Fernseher mit Karteneinschub – warum also nicht hier?

Vermutlich ist es wohl so, dass mal wieder ein klassisches «Konsumenten sind Idioten»-Denken herrscht. Es wird sinnlos in der Gegend rum verschlüsselt um ein wenig mehr Profit zu machen.

Erinnern Sie sich an die analogen Senderabschaltungen auf dem Cablecomnetz? Technisch absolut logisch, denn ein Analogkanal belegt den Platz von vier Digitalkanälen bei schlechterer Bildqualität. Wären die Kabelkomödianten nicht so blöd, würden sie alle Analogkanäle abschalten, die entsprechenden digitalen Kanäle entschlüsseln und allen, die wollen, gratis eine einfache Box zur Verfügung stellen. Es würden alle profitieren: Cablecom hätte mit einem Schlag viel mehr Platz auf dem Netz, die Qualität aller Kanäle würde besser werden und niemand könnte sich über Senderstreichungen beschweren. Dazu könnte CC alles, was es an HD-Kanälen in Europa gibt, kostenpflichtig auf das Netz schmeissen, so dass endlich die vielen schicken Flachbildschirme mit Programmen gefüttert würden, die das aus ihnen rausholen, was sie können.

Stattdessen präsentieren sich allenthalben Superbildschirme mit lausigen Bildern drauf – was einem vor allem dann bewusst wird, wenn man einmal Filme in echter HD-Qualität wie von HD-DVD's oder Blu-Ray-Discs gesehen hat. Es tut einem fast weh.

Das einzige, dass einen davon abhält, eine Bombe auf Cablecom zu schmeissen ist, dass die Swisskomödianten noch weniger zu Stande bringen. Scheinbar verhindern Oligopole eine Geschäftspolitik, die sich am Kunden orientiert und Konsumenten das Gefühl vermittelt, mehr als nur eine Milchkuh zu sein, die man tüchtig melkt und sonst bestenfalls mit Verachtung, schlimmstenfalls mit Prügeln (in Form von hässlichen Set-Top-Boxen) bedenkt.

Aber immerhin wird so dafür gesorgt, dass weniger fern gesehen wird und man während der kommenden Feiertage mal wieder seine Lieben genauer anschaut. Und wenn alles in Ordnung ist, erlebt man die dann sogar in Super-HD, 3D und mit vollem Surround-Sound, wenn man es mal schafft, die Videokamera weg zu legen.

(von Patrik Etschmayer/news.ch)

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