Nach Athen die Roboter im Visier

publiziert: Sonntag, 22. Aug 2004 / 09:21 Uhr

Maschineningenieur Nik Marty konnte in der Schnellfeuer-Pistole mit Rang 12 den eigenen (Medaillen-)Traum nicht verwirklichen. Nun nimmt der 30-jährige Aargauer eine Herausforderung im Roboter-Konstruktions-Bereich in Angriff.

Marty wird künftig bei einer Technologie-Firma arbeiten.
Marty wird künftig bei einer Technologie-Firma arbeiten.
Anfang November wechselt er vom weltbekannten Sportwaffen-Hersteller Hämmerli in Lenzburg nach Seon zu Robotec Solutions. "Eines der letzten Projekte dieser Firma war beispielsweise die Roboter-Herstellung für die Praliné-Fliessbandarbeit einer amerikanischen Firma", erklärt Marty, der eine 80-Prozent-Stelle antreten wird.

Keine Pralinen gab es für den besonnenen Marty in Athen auf sportlichem Parkett. Dabei schienen seine beiden zweiten Weltcup-Ränge in Mailand und Athen in diesem Jahr verheissungsvoll.

"Ich habe mir letztlich zu viel vorgenommen. Und hätte wohl auch das Coaching-Timeout wahrnehmen sollen", bilanziert Marty sein mässiges Olympia-Debüt.

Teamchef beschuldigt sich selbst

Die im Schiessen so elementare Balance zwischen Konzentration und Anspannung habe nicht gestimmt. Sein persönlicher Trainer und Schweizer Teamchef Michel Ansermet, Silbermedaillengewinner in Sydney 2000, suchte den Fehler bei sich selbst.

"Ich hätte ihn selbst schon beim Probeschiessen der Qualifikation zu einem Timeout rausnehmen sollen. Da spürte ich das Unheil, weil ich ihn so gut kenne." Eine Garantie für ein besseres Abschneiden wäre eine Neu-Foksussierung aber nicht gewesen.

Schliesslich ist Martys Fundament für regelmässige internationale Spitzenresultate noch nicht vorhanden. Erst im Olympia-Jahr war ihm der internationale Durchbruch gelungen.

Mit 30 Jahren steht Marty die Zukunft aber noch offen. Der deutsche Triumphator Ralf Schumann ist schliesslich bereits 42 Jahre alt. Den ersten von seinen jetzt drei Olympiasiegen in dieser Sparte hatte Schumann allerdings bereits 1992 in Barcelona errungen, also in Martys jetzigem Alter.

1988 in Seoul war er bereits Zweiter gewesen. "Schumann ist ein Ausnahmefall. Er hatte schon zu DDR-Zeiten einen fünfköpfigen Betreuerstab um sich", weiss Ansermet.

Nik Marty wird vorderhand trotz Regeländerungen in seiner Waffengattung weiterschiessen. Ein Veto seiner Frau Nicole für Aufwand von zuletzt mindestens 15 Wochenstunden liege nicht vor.

Schliesslich füllt das Paar die knapp bemessene Freizeit auch mit gemeinsamen Sport-Ergänzungstraining wie See-Kajak-Ausfahrten. Das Paar ist vor acht Monaten und der Geburt von Sohn Pascal zudem zu einer Familie geworden.

(Richard Stoffel, Athen/Si)

 
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