Nahost: Nach dem Gebet wurde geschossen - vier Palästinenser tot

publiziert: Freitag, 27. Okt 2000 / 18:31 Uhr

Jerusalem/Genf - Mindestens vier Palästinenser sind am Freitag im Westjordanland und im Gaza- Streifen erschossen und Dutzende verletzt worden. Nach den Freitagsgebeten kam es zu Zusammenstössen mit israelischen Soldaten.

Während das Freitagsgebet auf dem Tempelberg in Jerusalem friedlich verlief, kam es an zahlreichen Orten in den Palästinenser- Gebieten zu schweren Unruhen. Auf Steinwürfe von Palästinensern reagierten israelische Soldaten mit Gummigeschossen mit Stahlkernen.

Vier junge Palästinenser wurden dabei bei Tulkarm, Kalkilia und Erez im Gaza-Streifen und Ramallah im Westjordanland erschossen. Über das genaue Alter der Getöteten gab es unterschiedliche Angaben. Fünf der mindestens 65 Verwundeten erlitten nach palästinensischen Angaben schwere Verletzungen.

Palästinensische Organisationen aller politischen Strömungen hatten den Freitag wieder zu einem «Tag des Zorns» erklärt. Im Gaza- Streifen nahmen am Nachmittag mehrere tausend Sympathisanten des islamischen Dschihad (»Heiliger Krieg») an der Beerdigung des am Donnerstag bei einem Selbstmordanschlag getöteten Palästinensers teil.

Israel wappnete sich gegen weitere Bombenanschläge. In Jerusalem wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, Busse und Einkaufszentren blieben ungewöhnlich leer. In der Altstadt wurde Palästinensern unter 35 Jahren aus Sicherheitsgründen der Zugang zum Tempelberg verwehrt. Zudem wurde der Hermon-Berg auf den Golanhöhen für israelische Zivilisten gesperrt.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und Palästinenser- Präsident Jassir Arafat planten unterdessen nach Medienberichten getrennte Gespräche mit dem amerikanischen Präsidenten Bill Clinton in den USA. Sprecher beider Seiten betonten jedoch, Termine seien noch nicht vereinbart worden.

Vor den neuen Unruhen hatte Barak in einem Telefongespräch mit Clinton ein Ende der Gewalt erneut als Voraussetzung für eine Reise nach Washington genannt. Ein Sprecher Arafats sagte, eine Entscheidung über ein Gespräch Arafats mit Clinton in Washington sei noch nicht gefallen.

Die Unruhen, die in den vergangenen Tagen weitgehend abgeflaut waren, hatten vor einem Monat mit massiven Ausschreitungen auf dem Jerusalemer Tempelberg begonnen. Auslöser war ein Besuch des israelischen Oppositionsführers Ariel Scharon auf dem von Moslems «Haram El Scharif» (Edles Heiligtum) genannten Tempelberg.

Bisher sind mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handelte sich bis auf acht Menschen um Palästinenser oder israelische Araber.

Die Verhandlungen zur Bildung einer Notstandsregierung in Israel machen Fortschritte. Die Verhandlungsführer von Barak und der rechtsgerichteten Oppositionspartei Likud hätten sich in vier von sechs bislang strittigen Fragen geeinigt, sagte eine Sprecherin.

Die jetzt noch offenen Punkte würden voraussichtlich von Barak selbst mit Likud-Chef Ariel Scharon geklärt. Ein Treffen der beiden werde voraussichtlich bereits am Samstagabend stattfinden.

(sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen  
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.auktionen.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten