Naomi Campbell: «Es war spät, ich war müde»

publiziert: Donnerstag, 5. Aug 2010 / 10:20 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Aug 2010 / 11:37 Uhr
Wollte nicht gegen Charles Taylor aussagen: Naomi Campbell.
Wollte nicht gegen Charles Taylor aussagen: Naomi Campbell.

Naomi Campbell muss heute in Den Haag als Zeugin vor Gericht. Das Model muss vor dem Tribunal im Blutdiamanten-Prozess gegen den Ex-Präsidenten von Liberia, Charles Taylor aussagen. Dieser ist wegen Kriegsverbrechen angeklagt.

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Vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal für Sierra Leone bei Den Haag räumte Campbell am Donnerstag ein, im September 1997 in Südafrika mehrere Rohdiamanten geschenkt bekommen zu haben. Sie könne aber nicht sagen, ob tatsächlich Liberias damaliger Präsident Taylor ihr diese «schmutzig aussehenden Steine» in ihr Zimmer geschickt habe.

«Es war spät und ich war müde», antwortete die 40-Jährige auf die Frage von Staatsanwältin Brenda Hollis, warum sie zwei Boten nicht gefragt habe, woher das Geschenk komme. Campbell will das Paket erst am nächsten Morgen geöffnet haben.

Kinderhilfswerk gegeben

Beim Frühstück hätten die US-Schauspielerin Mia Farrow und ihre damalige PR-Agentin Carol White ihr dann gesagt, dass es sich bei den Steinen um ungeschliffene Diamanten handle, die ihr «wahrscheinlich» Taylor geschickt habe. Sie selbst wisse dies aber nicht.

Die Rohdiamanten habe sie noch am selben Morgen an den damaligen Chef eines Kinderhilfswerks gegeben, das Südafrikas Präsident Nelson Mandela eingerichtet hatte, gab Campbell unter Eid zu Protokoll. Zu ihrem Erstaunen habe dieser ihr vor einem Jahr gesagt, dass er immer noch im Besitz der Edelsteine sei.

Staatsanwältin Hollis hoffte nach eigenen Angaben, mit der Aussage des Topmodels belegen zu können, dass Taylor über sogenannte Blutdiamanten aus dem Bürgerkrieg in Sierra Leone verfügte.

Keiner Schuld bewusst

Der 62-jährige Taylor hat bislang stets erklärt, er sei unschuldig und habe niemals Diamanten bekommen.

Der Diamant, den der Ex-Präsident Taylor, dem britischen Supermodel geschenkt haben soll, soll aus Liberias Nachbarland Sierra Leona stammen, wo in den Neunzigerjahren ein blutiger Bürgerkrieg tobte, in den sich auch Liberia und der damalige liberianische Präsident Taylor einmischten.

In der Anklageschrift werden Charles Taylor schwere Verbrechen zur Last gelegt. Er ist wegen Mordes, Vergewaltigungen, Verstümmelung von Menschen sowie der Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten angeklagt.

Dabei soll der ehemalige liberianische Präsident besonders grausam gegen die Zivilbevölkerung vorgegangen sein. Laut Anklage sollen den Einwohnern mit Macheten Arme und Beine abgehackt, Ohren oder Lippen abgeschnitten worden und viele Frauen sollen vergewaltigt und versklavt worden sein.

Blutdiamanten

Im Krieg im Nachbarland Sierra Leone ging es vor allem darum, die Diamantenvorkommen dort auszubeuten. Daher der Name «Blutdiamanten-Prozess» für den Prozess gegen Charles Taylor.

Für die grausamen Verbrechen steht Charles Taylor nun in Den Haag vor Gericht. In Sierra Leone wäre die Sicherheit für einen solchen Prozess nicht gewährleistet gewesen.

(sl/news.ch)

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