Grosse Herausforderung

Nationalrätin Regula Rytz ist Präsidentin der Grünen Schweiz

publiziert: Samstag, 16. Apr 2016 / 14:39 Uhr
Regula Rytz war die einzige Kandidatin und wurde für zwei Jahre in das Amt gewählt.
Regula Rytz war die einzige Kandidatin und wurde für zwei Jahre in das Amt gewählt.

Zofingen AG - Die Berner Nationalrätin Regula Rytz übernimmt das Ruder der Grünen Partei der Schweiz (GPS). Die Delegierten wählten die 54-jährige Rytz am Samstag in Zofingen AG an die Spitze der Partei. Rytz sieht die ständige Erneuerung der Grünen als grosse Herausforderung.

2 Meldungen im Zusammenhang
Rytz wurde mit 129 Stimmen auf 131 verteilten Wahlzetteln für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Die Berner Politikerin, die seit 2011 dem Nationalrat angehört, war einzige Kandidatin.

Sie hatte die Partei als Co-Präsidentin seit 2012 zusammen mit der Waadtländer Nationalrätin Adèle Thorens geführt. Weil sie kürzer treten will, stellte sich Thorens nicht mehr als Co-Präsidentin zur Verfügung. Die rund 130 Delegierten bedankten sich bei Thorens mit heftigem Applaus für deren Einsatz.

Präsidentin Rytz sagte, sie wolle das Projekt «Zukunft grün» starten. Man wolle über die Wachstumskritik und alternative Wirtschaftsformen genauso diskutieren wie über die Repolitisierung der Ökologie und die Zusammenarbeit mit sozialen Bewegungen.

Es sei schon jetzt klar, dass die Grünen nicht immer einer Meinung sein würden. Doch Debatten und Auseinandersetzungen gehörten zu einer lebendigen Partei.

Präsidium erneuert

Die Delegierten bestellten auch das Präsidium der Grünen Partei der Schweiz für die kommenden zwei Jahre neu. Sie beschlossen in Zofingen zunächst nach langer Diskussion, dass das Gremium sechs Mitglieder umfasst.

Als Vizepräsidenten gewählt wurden der Zürcher Nationalrat Bastien Girod (bisher) und Luca Maggi aus dem Kanton Zürich als bisheriger Vertreter der Jungen Grünen.

Neue Vizepräsidenten sind Gerhard Andrey, Co-Präsident Grüne Kanton Freiburg, die Genfer Nationalrätin Lisa Mazzone und die Thurgauer Kantonsrätin Gina Rüetschi. Als überzähliger Kandidat für das Vizepräsidium verpasste der Zürcher Niels Kruse von den Jungen Grünen die Wahl.

Rytz sieht nationalkonservative Revolution

Nach dem Nein des Volks im Februar zur Durchsetzungsinitiative der SVP gehe der «Kampf gegen den Rechtspopulismus in die nächste Runde», sagte Rytz. Die Ursachen der nationalkonservativen Revolution müssten erkannt werden, da diese auch in wirtschaftlich erfolgreichen Ländern an Boden gewinne.

«Wer Ungleichheit sät, wird Konflikte ernten», sagte Rytz. «Wer Kriegsmaterial verkauft, wird Flüchtlinge ernten. Wer in Ölfirmen investiert, wird Naturzerstörung und damit Migration ernten.»

Nicht die Flüchtlinge seien das Problem, sondern die Verantwortungslosigkeit der wirtschaftlichen Eliten. Die Mittel- und Unterschichten stünden unter massivem Dumping-, Flexibilisierungs- und Leistungsdruck.

Kritik an Gössi und Pfister

Rytz kritisierte SVP, FDP und CVP heftig. Es nütze nichts, wenn die neue FDP-Präsidentin Petra Gössi in den Medien ein bisschen gegen die SVP wettere. In Tat und Wahrheit sitze sie wie der designierte CVP-Präsident Gerhard Pfister mit der SVP im gleichen Wirtschaftsboot.

Gössi sei Teil des «internationalen Freihandels- und Steuerdumping-Kartells», das Vermögenswerte rund um den Globus in die Taschen der Eliten verschiebe. Mit dem Wechsel an der Spitze der bürgerlichen Parteien drohe nun «vollends die Verschwyzerung und die Verzugerung der Schweiz».

Wer in diesem Land seine Steuern noch ganz normal bezahle, werde selbst vom neuen Finanzminister Ueli Maurer «für dumm verkauft», sagte Rytz. Maurer verteidige die Offshore-Finanzplätze und rufe offen zur Steuerflucht auf.

(kjc/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die SP will der rechten Mehrheit im Parlament die Zähne zeigen - und ... mehr lesen 3
Der 45-jährige Freiburger Ständerat Christian Levrat gibt seit 2008 die Richtung bei der SP vor.
Regula Rytz ist die einzige Kandidatin für den Posten an der Parteispitze der Grünen.
Bern - Gleich drei Parteien treffen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Frauen können das genauso wie Männer!
Fotografie 50 Fotograf*innen, 50 Frauen*, 50 Jahre Frauenstimmrecht  Wie geht es ihnen in diesem Land, das sich seine liebe Zeit gelassen hat mit der definitiven ... mehr lesen  
Abstimmung am 5. Juni  Bern - Neben den fünf eidgenössischen Abstimmungsfragen entscheiden am 5. Juni die Stimmberechtigten über zahlreiche kantonale Vorlagen. In den Kantonen St. Gallen und Thurgau wird über das Schicksal der Expo2027 befunden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten