Natürliche TFA werden im Pansen von Wiederkäuern produziert und finden sich folglich in Milch und Fleisch. Versuche hätten gezeigt, dass die TFA tierischer Herkunft nicht die gleichen negativen Auswirkungen zu haben scheinen wie die industriellen, teilte die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) mit.

Dies rühre einerseits daher, dass sie in wesentlich geringerer Konzentration auftreten. Während die industriellen TFA bis zu 60 Prozent des Gesamtfettes ausmachen könnten, liege deren Anteil in tierischen Lebensmitteln bei höchstens 10 Prozent.

Andererseits zähle die Vaccensäure, die vom menschlichen Organismus in konjugierte Linolsäuren (CLA) umgewandelt werde, zu den Hauptvertretern der tierischen TFA. Die CLA hätten in Tier- und Zellkulturstudien einen positiven Einfluss auf die Krebs- und Diabetesbekämpfung, Arteriosklerose, das Immunsystem und die Körperzusammensetzung gezeigt.

Junges Gras besser als Mais und Getreide

Im Rahmen des europäischen Projektes «Quality Low Input Food» habe die ALP ein Verfahren getestet, welches die CLA im Milchfett anreichern sollte. Die Kosten des Verfahrens seien jedoch zu hoch gewesen und die damit erzeugte Menge von CLA zu klein, um die Gesundheit positiv zu beeinflussen, heisst es im Communiqué.

Die bisher einzige Möglichkeit, die Konzentration der CLA in Lebensmitteln tierischer Herkunft zu erhöhen, sei demnach die Fütterung der Tiere. Versuche hätten gezeigt, dass die Rationenzusammensetzung das Fettsäurenmuster von Milch und Fleisch entscheidend beeinflussen könne.

Junges Gras beispielsweise enthalte mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren als Mais und Getreide. Fresse die Kuh viel Gras, sinke in ihrem Organismus der Anteil an gesättigten Fettsäuren und jener der einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie CLA nehme zu. Gleichzeitig steige auch der Gehalt an TFA, insbesondere der Vaccensäure, die Vorstufe der CLA.

(smw/sda)