Neandertaler starben später aus als vermutet

publiziert: Donnerstag, 14. Sep 2006 / 08:43 Uhr

London - Die Neandertaler sind Jahrtausende später ausgestorben als bisher angenommen.

Neandertaler haben länger gelebt als bisher angenommen.
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In Südeuropa hätten sie noch vor 28.000 Jahren, vielleicht sogar noch vor 24.000 Jahren gelebt, sagte Clive Finlayson vom Museum von Gibraltar der Nachrichtenagentur Reuters.

Bisher war man davon ausgegangen, dass die Existenz der Neandertaler vor 30.000 Jahren zu Ende ging. Bei Ausgrabungen in einer prähistorischen Höhle in Gibraltar stiess Finlayson nun auf eine Feuerstelle, die zu der neuen Datierung führte.

Während Europa weiter nördlich zunehmend vereiste, habe das mildere Klima im Süden den Neandertalern noch das Überleben ermöglicht, so der Forscher.

Nicht nur haarige Raubeine

Das Klischee, die Neandertaler seien als haarige Raubeine mit Keulen bewaffnet durch die Lande gezogen, werde durch die Funde in Gibraltar entkräftet. Die an der Feuerstelle entdeckten Reste von Waffen und Werkzeugen seien sehr ausgefeilt gewesen, sagte Finlayson.

Auch deuteten versteinerte Überreste von Fischen darauf hin, dass die Neandertaler nicht nur Fleisch gegessen haben, sondern sich viel ausgewogener ernährten.

Eigentlich galt bislang als gesichert, dass die Neandertaler in Europa etwa mit der Ankunft des modernen Menschen ausstarben. Doch nach den Entdeckungen in Gibraltar geht Finlayson nun davon aus, dass sie bis zu 4000 Jahre gleichzeitig die Erde bevölkert haben könnten.

(li/sda)

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