Simuliert echte Person

«Negobot» jagt Pädophile im Netz

publiziert: Freitag, 12. Jul 2013 / 22:45 Uhr
Ein Undercover-Programm gibt sich als 14-jähriges Mädchen aus. (Symbolbild)
Ein Undercover-Programm gibt sich als 14-jähriges Mädchen aus. (Symbolbild)

Bilbao - Ein neues Programm ist in der Lage, sich im Internet als weiblicher Teenager auszugeben, um pädophile Straftäter ausfindig zu machen.

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Der von spanischen Entwicklern programmierte «Negobot» führt lebensechte Online-Konversationen und soll dem Gegenüber eine echte Person simulieren. Eine Einheit der spanischen Polizei prüft bereits den Einsatz des Undercover-Programms.

Es soll Teenager vor möglichen sexuellen Übergriffen schützen, die über das Internet angebahnt werden. Eingesetzt wird der sogenannte Chatbot vorerst in Foren, in denen pädophile Nutzer vermutet werden. Das Programm bringt sich zunächst eher passiv in allgemeine Diskussionen ein. Erfolgen Annäherungen, ändert Negobot sein Verhalten und das «Ziel» wird in die Falle gelockt.

Authentizität durch Spieltheorie

Um das Verhalten des Programms überzeugender zu machen, haben sich die Wissenschaftler der «Spieltheorie» bedient. Hierbei handelt es sich um ein mathematisches Entscheidungssystem, das das Verhalten des Gegenübers berücksichtigt. Negobot verfügt über unterschiedliche Persönlichkeiten und kann in seinen Konversationen sieben unterschiedliche Typen darstellen. Zusätzliche Details, wie absichtliche Tipp- und Sprachfehler sowie in der Jugendsprache gängige Abkürzungen sollen einen weiblichen Teenager ebenfalls authentischer darstellen.

Nutzung in sozialen Netzwerken

Laut Carlos Laorden von der Universität Deusto , einem der Entwickler von Negobot, weisen Programme dieser Art, sogenannte «Chatbots», normalerweise ein sehr berechenbares Verhalten auf. Durch die Spieltheorie erweitern sich die Möglichkeiten und das Programm kann Gespräche leiten anstatt nur zu reagieren. Es ist sogar in der Lage, unterbrochene und zeitlich auseinanderliegende Gespräche wiederaufzunehmen.

Negobot wurde bereits auf Googles Chat-Dienst getestet und kann auch in andere Sprachen übersetzt werden. Langfristig wäre eine Implementierung in soziale Netzwerken wie Facebook durchaus denkbar, so Laorden. Der Wissenschaftler betont aber, dass trotz des hohen Entwicklungsgrades des Programmes die Kommunikationsfähigkeiten nach wie vor grossen Einschränkungen unterliegen. So ist es für Negobot nicht möglich, Ironie zu erkennen.

(fajd/pte)

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