Neue Atomkraftwerke: Konzerne ringen um Einigung

publiziert: Sonntag, 13. Jul 2008 / 10:47 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 13. Jul 2008 / 11:05 Uhr

Bern - Geht es um den Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz, bekämpfen sich nicht nur Gegner und Befürworter, sondern auch die Stromkonzerne untereinander. Axpo-Chef Heinz Karrer befürchtet, dass dies die Pläne gefährden könnte.

Heinz Karrer:  «Wenn das Ziel ist, dass wir zwei Ersatz-AKW in einer Abstimmung durchbringen, dann sollten wir an einem Strang ziehen.»
Heinz Karrer: «Wenn das Ziel ist, dass wir zwei Ersatz-AKW in einer Abstimmung durchbringen, dann sollten wir an einem Strang ziehen.»
6 Meldungen im Zusammenhang
Die Stromkonzerne Axpo und BKW gründeten im Dezember 2007 ein Konsortium und kündigten an, bis Ende 2008 ein Rahmenbewilligungsgesuch für neue Atomkraftwerke in Mühleberg und Beznau einzureichen.

Die Atel kam den beiden aber zuvor. Sie teilte vor rund einem Monat mit, sie habe ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein neues Atomkraftwerk in Gösgen eingereicht. Nun versuchen die Stromkonzerne, sich zu einigen, denn drei neue AKW hält niemand für realistisch.

«Die Verhandlungen laufen», sagte Axpo-Chef Heinz Karrer in einem Interview des «SonntagsBlick». «Wenn das Ziel ist, dass wir zwei Ersatz-AKW in einer Abstimmung durchbringen, dann sollten wir alle drei an einem Strang ziehen.»

Atomkraftgegner könnten siegen

Karrer befürchtet, dass anderenfalls die Atomkraftgegner den Sieg davon tragen. «Wenn wir von diesem Ziel abweichen, ist das Risiko gross, dass die Abstimmung verloren geht.»

In den Verhandlungen scheinen Axpo und BWK indes nicht von ihrer Position abrücken zu wollen: Das Projekt der Konkurrentin Atel - ein Atomkraftwerk in Gösgen - bezeichnet Karrer, der sich auch gegenüber der «NZZ am Sonntag» äusserte, als chancenlos.

Eine alte, abzuschaltende Anlage mit einer neuen, modernen Anlage ersetzen

«Gösgen kann ernsthaft betrachtet nicht gebaut werden», sagte er. Und: «Alles, was die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass die Abstimmung gewonnen werden kann, darf man nicht »

Gösgen betrachtet Karrer deshalb als ungeeignet, weil das dort bereits bestehende Werk später abgeschaltet werden muss als jene in Mühleberg und Beznau. «Wenn wir eine alte, abzuschaltende Anlage mit einer neuen, modernen Anlage ersetzen, dann wird die Bevölkerung am ehesten zustimmen», sagte Karrer.

(li/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Axpo-Chef Heinz Karrer glaubt im Standortstreit für neue AKW an eine ... mehr lesen
Heinz Karrer sieht seine Axpo im Vorteil.
Alpiq rechnet nach einem Gewinnrückgang für 2009 mit weiteren Einbussen.
Bern - Die aus der Fusion von Atel ... mehr lesen
Die genaue Zahl der Einsprachen stehe noch nicht fest.
Bern - Gegen das Gesuch für eine unbefristete Betriebsbewilligung für das Kernkraftwerk Mühleberg sind mehrere hundert Einsprachen eingegangen. Auch die SP Schweiz hat Einsprache erhoben. mehr lesen
Bern - In der Schweiz ist im Jahr ... mehr lesen
Dank warmer Witterung sank der Energieverbrauch beim Heizen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Moritz Leuenberger: «Nicht der Moment um über ja oder nein zu Atomkraftwerken zu sagen.»
Bern - Das Haftpflichtgesetz zur ... mehr lesen
Kernkraftwerke sind nur in einem breit abgestützten Gesamtkonzept denkbar
Das Bewilligungsverfahren und der Bau von Kernkraftwerken dauern in der Schweiz mit ihrer direkten Demokratie sehr lange. Kein anderes Land benötigt dazu um die 20 Jahre. Die Entwicklung des Stromverbrauchs während dieser Zeit ist sehr schwierig vorauszusehen. Eine Extrapolation der Verbrauchszahlen aus der letzten Vergangenheit ist wegen den kommenden Einflüssen auf eine so lange Zeitspanne ohne grossen Aussagewert. Einerseits wird eine beachtenswerte Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch in der Schweiz voraus gesagt, andrerseits gibt es mehrere Gründe dafür, dass in den kommenden Jahren eine spürbare Verlagerung von den fossilen Heiz- und Treibstoffen zur elektrischen Energie stattfindet. Neubauten werden in Zukunft vorwiegend mit strombetriebenen Wärmepumpen ausgerüstet (parallel zur Einführung des Minergie-Standards). Autos mit Lithium-Ionen-Batterien für einen Aktionsradius bis zu ca. 200km sind von mehreren bekannten Herstellern bereits ins Programm der nächsten Jahre aufgenommen worden. Der für längere Fahrstrecken und schwerere Fahrzeuge vorgesehene Wasserstoffantrieb wird gemäss neusten Studien wegen dem grossen Aufwand beim Transport und bei der Lagerung vorwiegend dezentral mit Elektrolyse hergestellt. Bei den seit einigen Jahren markant steigenden Preisen für Heiz- und Treibstoffe könnte diese Entwicklung zu einem wesentlich höheren Anteil der elektrischen Energie am gesamten Energieverbrauch wesentlich schneller stattfinden, als man das bis anhin angenommen hat.

Was wir heute brauchen sind mehrere konkrete Projekte der Elektrizitätsgesellschaften für die Nutzung von erneuerbarer Energie und Kernenergie. Das zu realisierende Gesamtpaket wird dann auf dem politischen Parkett bestimmt und muss auch die Mitarbeit der konstruktiv denkenden Umweltschützer umfassen.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit ...
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen 3
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt sich der Ständerat zum zweiten Mal über die Unternehmenssteuerreform III. Von einer Einigung sind die Räte ... mehr lesen
Ständerat und kleine Kammer kommen zu keinem gemeinsamen Nenner.
Der Bundesrat müsse dafür sorgen, dass sich der Tunnel bezahlt mache.
Gotthard 2016  Altdorf - Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, mit der Verlagerung der Gütertransporte von der ... mehr lesen  
Zustimmung bröckelt  Bern - Bei der Pro-Service-public-Initiative, die von Bundesrat und allen Parteien im Parlament bekämpft wird, zeichnet sich ein offenes Rennen ab. ... mehr lesen  
Die Zustimmung zur Pro-Service-public-Initiative ist gesunken.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten