Neue Dopingvorwürfe gegen Marion Jones

Die US-Sprinterin muss sich seit Aufdeckung des THG-Skandals rund um das Bay Area Laboratory Co-Operative in Burlingame gegen Dopingvorwürfe wehren. Sie selbst gab zu, ein Nahrungsergänzungsmittel, aber nie unerlaubte Substanzen von Balco bezogen zu haben. Conte erklärte nun, er habe daneben gesessen, als sich Jones entsprechende Dopingmittel injiziert habe. Dabei soll es sich um EPO, Wachstumshormone und das Designer-Steroid THG gehandelt haben.

"Nachdem ich ihr erklärt hatte, wie sie es machen muss, hat sie sich die Injektion direkt neben mir gegeben, sie sass mir gegenüber", sagte Conte. Und weiter meinte er, das Programm für Jones vor den Olympischen Spielen 2000 gestartet und danach fortgesetzt zu haben. Jones, die nie einen positiven Dopingtest abgeliefert hat, holte in Sydney Gold über 100 m, 200 m und mit der 4x400-m-Staffel sowie Bronze über 4x100 m und im Weitsprung.

Victor Conte hatte bereits am Mittwoch angekündigt, dass er "auspacken" werde, damit die ganze Welt "die Wahrheit und nichts als die ganze Wahrheit" erfahre und "damit wir zusammen versuchen können, für die Athleten der Zukunft ein ausgeglichenes Spielfeld zu schaffen". Bislang waren noch keine Einzelheiten aus den Aussagen von Conte bei den amerikanischen Untersuchungen an die Öffentlichkeit gelangt.

Jones´ Anwalt Richard Nichols gab sich gefasst: "Wir laden die Öffentlichkeit ein zu entscheiden: Victor Conte ist ein Mann, dem eine Bundesanklage bevorsteht, während Marion Jones eine der höchstdekorierten Athletinnen Amerikas ist. Herr Conte ist einfach nicht glaubwürdig. Wir fordern ihn heraus, sich ebenso wie Marion Jones einem Lügendetektor-Test zu unterziehen." Um ihre Unschuld zu beweisen, hatte sich Jones einem solchen Test unterzogen.

(fest/Si)