Italienischer Richter fordert Wiederaufnahme

Neue Ermittlungen im Fall Meredith

publiziert: Freitag, 7. Okt 2011 / 13:52 Uhr
Ermittlungen zum Tatort .
Ermittlungen zum Tatort .

Perugia/Seattle - Im weiterhin nicht aufgeklärt Tötungsdelikt der britischen Studentin Meredith Kercher soll neu ermittelt werden. Dies fordert Berufungsrichter Claudio Pratillo, der am Montag Amanda Knox und ihren Ex-Freund Raffaele Sollecito vom Mordvorwurf freigesprochen hatte.

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Ermittlungen seien notwendig, weil die Mörder von Meredith Kercher noch frei seien, sagte der Präsident des Schwurgerichts von Perugia in einem TV-Interview.

Für den Mord wurde der Ivorer Rudy Guede 2008 nach einem Teilgeständnis zu 16 Jahren Haft verurteilt. Laut den Ermittlern wurde Meredith mit zwei verschiedenen Messern getötet.

Die Fahnder gehen davon aus, dass der 25-jährige Guede, der in der Strafanstalt der mittelitalienischen Stadt Viterbo seine Strafe absitzt, beim Tod der britischen Studentin nicht allein war.

Guede will Wiederaufnahme

Nach dem Freispruch von Knox und Sollecito am Montag will Guede einen Antrag auf Wiederaufnahme des Prozesses stellen. «Wenn die beiden unschuldig sind, bin ich es auch. Ich möchte wissen, warum ich als einziger für diesen Fall zahlen muss», sagte Guede laut italienischen Medien.

Der Freispruch von Knox und Sollecito habe ihn zutiefst erschüttert. «Nicht einmal, als ich selber verurteilt worden bin, habe ich mich so schlecht gefühlt», wurde Guede zitiert.

Sollecito, der in seinen Heimatort Bisceglie zurückgekehrt ist, weigerte sich bisher, die Journalisten zu treffen. «Er ist stark mitgenommen», berichteten die Angehörigen.

Im Gefängnis habe sich der 27-Jährige der Religion genähert. «Lange habe ich mich gefragt, warum gerade mir all das geschehen ist. Dann habe ich aber aufgehört, mir diese Frage zu stellen. Ich bin sicher, dass dieses Opfer einen Sinn haben wird», wurde Sollecito von Angehörigen zitiert.

Amanda Knox, die gleich nach dem Freispruch in ihre Heimat nach Seattle zurückgekehrt war, geht es hingegen «bemerkenswert gut». Dies sagte ihr Vater Curt Knox am Donnerstag gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN.

(bert/sda)

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