Rückblick 2015: Krebsforschung versetzt Berge

Neue Standards in Diabetes-, Parkinson-, Alzheimer- und Aids-Therapie

publiziert: Donnerstag, 31. Dez 2015 / 11:39 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 31. Dez 2015 / 12:16 Uhr
Die Forschung war dieses Jahr in einigen Punkten erfolgreich.
Die Forschung war dieses Jahr in einigen Punkten erfolgreich.

Wien - 2015 stand im Zeichen des medizinischen und technischen Fortschritts. Zahlreiche Errungenschaften in der Krebsforschung, die einen nie dagewesenen Behandlungserfolg versprechen sowie neue Erkenntnisse bei Diabetes haben ebenso starken Einfluss wie neue Studien zum Thema Parkinson und Alzheimer.

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Auch im Kampf gegen die bis dato aussichtslose Erkrankung Aids wurden bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Dabei rückt stets die für das körperliche Wohlbefinden unverzichtbare psychische Gesundheit in den Fokus der Wissenschaft.

Aspirin im Kampf gegen Krebs

In der Onkologie läutete die Immuntherapie eine Revolution ein, da für die Behandlung von bestimmten Formen von fortgeschrittenem Lungen- und Hautkrebs innovative Immuntherapeutika zur Verfügung stehen. Doch auch anderen alternativen Therapieformen wurde der Weg geebnet. So tötet das Gift einer in Brasilien beheimateten Wespe Tumorzellen ab. Die Behandlungsmöglichkeiten bleiben nicht auf die medikamentöse Ebene beschränkt. Kranke Zellen können mittlerweile von Robotern entfernt werden, die über Mobilfunk miteinander kommunizieren.

Dass Aspirin gegen Kopfschmerzen hilft, ist wohlbekannt. Doch nun wird in Grossbritannien untersucht, ob das Medikament ein erneutes Auftreten von Krebs verhindern kann. An dem Projekt nehmen 11'000 Personen teil, die im frühen Stadium an Darm-, Brust-, Prostata-, Magen- oder Speiseröhrenkrebs erkrankt sind. Dank massgeschneiderter Krebsimpfstoffe kann das Immunsystem dazu gebracht werden, Hautkrebs zu bekämpfen. Diese Substanzen zielen auf die einzigartigen Fehler in den Tumoren von Krebspatienten ab.

Gesamte Diagnostik revolutioniert

Aktuelle Erkenntnisse in der Diabetes-Forschung lassen staunen. So hat sich die Zahl der Diabetes-Patienten in Grossbritannien in den vergangenen zehn Jahren um fast 60 Prozent erhöht. Das ein gesünderer Lebensstil wenig Einfluss hat, scheint mehr als verwunderlich. Hier sind es nämlich die insulinresistente Fettleber und die verminderte Insulinproduktion, die ein erhöhtes Diabetes-Risiko zur Folge haben können. Im Gegensatz dazu lässt hoffen, dass stillende Frauen ihr Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um mehr als ein Drittel senken, sobald sie dies zwei Monate lang tun.

Ein Durchbruch ist nicht nur auf der Behandlungsebene festzustellen. Auch neue Diagnostik läutet ein neues Zeitalter ein. Schwer festzustellende Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson können demnach nur mittels Hauttest, der Proteine sichtbar macht, die. Mithilfe von Virtual Reality ist es zudem möglich, die Erkrankung Alzheimer bereits Jahrzehnte vor ihrem Einsetzen präzise vorherzubestimmen. Bei der Bewegung durch ein virtuelles Labyrinth wird die Funktion bestimmter Gehirnzellen getestet.

Wucher bei Aids-Medikamenten

Durch Injektion fetaler Zellen ins Gehirn soll es einem Parkinson-Patienten Mitte 50 innerhalb von fünf Jahren gelingen, die Kontrolle über seine Bewegungen wiederzuerlangen. Für Erstaunen sorgt ausserdem eine Studie des Georgetown University Medical Centre, aus der hervorgeht, dass die in Rotwein und dunkler Schokolade enthaltene Chemikalie Resveratrol das Fortschreiten von Alzheimer verzögert. Bereits im Kampf gegen Krebs und Diabetes hat sich dieses Hausmittel bewährt.

Die Aids-Forschung setzt ebenfalls auf natürliche Behandlungsmethoden. Forscher haben das Protein ERManl entdeckt, welches die Verbreitung des HI-Virus im Körper des Trägers hemmt. Trotz der rasanten Entwicklungen in Bezug auf die Therapiemöglichkeiten gibt es einen Wermutstropfen. Das Aids-Medikament Daraprim ist um 5'000 Prozent teurer, obwohl es in der Herstellung nur einen Dollar kostet. Derzeit wird eine Dosis für 750 Dollar (rund 665 Franken) verkauft. Die Einnahmen sollen den Verantwortlichen zufolge in die Forschung investiert werden.

Kinderbetreuung belebt Sexleben

Da die körperliche Gesundheit eng mit dem psychischen Befinden verknüpft ist, sind auch in diesem Bereich deutliche Entwicklungen zu beobachten. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass depressive Menschen, die risikoreiche, impulsive Verhaltensmuster an den Tag legen, mit einer 50 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit einen Suizid begehen . Menschen, deren Eltern starben, ehe diese ihr 18. Lebensjahr erreichten, sind ihr Leben lang einem erhöhten Selbstmordrisiko ausgesetzt. In der westlichen Welt teilen drei bis vier Prozent der Kinder das traurige Schicksal eines toten Elternteils.

2015 hat überdies auch das Zwischenmenschliche eine Renaissance erlebt. So sind Wissenschaftler der Georgia State University zu dem Schluss gekommen, dass eine gemeinsame Kinderbetreuung Paare nicht nur glücklicher macht, sondern auch zu einem besseren Sexleben beiträgt. Einige Mythen in Bezug auf Mann und Frau konnten widerlegt werden. Alkohol macht leider nicht schöner, sondern nur betrunken. Männer scheinen ausschliesslich in weiblicher Gesellschaft einen Bärenhunger zu haben und zuviel zu essen, um das weibliche Gegenüber zu beeindrucken.

 

 

(pep/pte)

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