Kritik von westlichen und arabischen Staaten
Neue russische Luftangriffe auf IS-Stellungen
publiziert: Samstag, 3. Okt 2015 / 08:44 Uhr / aktualisiert: Samstag, 3. Okt 2015 / 10:25 Uhr

Genf - Die russische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten in der Nacht zum Samstag neue Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien geflogen.

6 Meldungen im Zusammenhang
Mehrere Angriffe hätten auf Stellungen im Westen der IS-Hochburg Raka im Nordosten des Landes abgezielt, sagte der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Detonationen seien bis in die Stadt zu hören gewesen. Nähere Angaben zu den Zielen machte er nicht. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum überprüfbar.

Der IS kontrolliert die gesamte Provinz Raka, die dort gelegene gleichnamige Stadt wird als Hauptstadt der Extremisten angesehen. Raka ist seit dem Jahr 2013 IS-Hochburg.

Am Donnerstag attackierte die russische Luftwaffe die Provinz erstmals seit dem Beginn ihre Luftangriffe am Mittwoch. Nach Angaben aus Moskau richten sich die russischen Angriffe gegen die Milizen IS und Al-Nusra-Front sowie gegen andere "Terroristengruppen".

Westliche und arabische Staaten werfen Moskau aber vor, auch gemässigte Rebellengruppen zu bombardieren. Demnach dienen die Angriffe weniger dem Kampf gegen die Dschihadisten als vielmehr der Unterstützung des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.

Der Beobachtungsstelle zufolge trafen russische Angriffe am Donnerstag auch ein Spital in der westlichen Provinz Hama, wobei Ärzte verletzt worden seien. Der IS sei in dieser Region nicht aktiv.

Kritik aus Grossbritannien

Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon sagte der Zeitung "The Sun" vom Samstag, nur fünf Prozent der russischen Attacken hätten Ziele des IS ins Visier genommen. "Wir analysieren die Angriffe jeden Morgen", sagte Fallon der Zeitung. "Die grosse Mehrheit richtet sich nicht gegen den IS."

Stattdessen greife die russische Luftwaffe vor allem Gebiete an, in denen Zivilisten lebten und nehme Kämpfer der Freien Syrischen Armee ins Visier. Die moderate Opposition kämpft gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Mit dem Einsatz Russlands werde die syrische Führung gestärkt und das Leiden der Bevölkerung verlängert, beklagte der britische Minister.

Humanitäre Hilfe eingestellt

Die Vereinten Nationen beklagen derweil, sie könnten in Syrien nicht wie geplant humanitäre Hilfe leisten. Eigentlich war vereinbart, Verletzte aus mehreren Regionen des Bürgerkriegslandes zu evakuieren. Der Plan wurde unterstützt vom Iran und der Türkei.

Er liege nun aber wegen "verstärkter militärischer Aktivitäten" auf Eis, sagte eine UNO-Sprecherin am Freitag. Einen direkten Hinweis auf die jüngsten Luftangriffe Russlands in Syrien gab es nicht. Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters jedoch, das russische Eingreifen gefährde die UNO-Hilfen.

Eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sagte, die Versuche zur Evakuierung Verletzter seien ausgesetzt worden. Sie könnten aber wieder aufgenommen werden, sollte die Situation vor Ort dies zulassen.

(bert/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Beirut - Im Westen Syriens hat nach ... mehr lesen
Die Regierungstruppen gehen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe gegen die Rebellen vor.
Moskau/Istanbul - Die NATO hat Russland mit deutlichen Worten vor weiteren Verletzungen des türkischen Luftraums gewarnt. Das Eindringen in das Hoheitsgebiet des Bündnispartners ... mehr lesen
Ankara - An der syrischen Grenze ... mehr lesen
Paris/Damaskus - Russland setzt ... mehr lesen
Paris/Damaskus - Eine breite ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Russland und die USA werden zusammensitzen.
New York - Russland und die USA ... mehr lesen
Pragmatisch...
gesprochen:
Der "Westen" hat alles Mögliche versucht um B. al-Assad zu stürzen, aber ohne den Einsatz eigener Bodentruppen hat es nicht geklappt, nun ist man am Ende seiner Möglichkeiten. Game over!
V. Putin hat da eben eine andere Agenda. Was man nun erlebt, ist, dass die Russen versuchen werden, die vom "Westen" trainierten "Rebellen" zu zermalmen. Fragt sich jetzt nur noch, was der "Westen" dagegen unternehmen will.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen  
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten