Neuer Rubens entdeckt?

Wie die belgische Zeitschrift «Knack» unter Berufung auf Müller Hofstede weiter berichtete, stammt das Ölgemälde aus dem Jahr 1602. Es solle ab Freitag erstmals im norditalienischen Mantua ausgestellt werden.

Ein deutscher Sammler habe dem Bonner Kunsthistoriker das 2,00 mal 2,55 Meter grosse Gemälde vor drei Jahren gezeigt. Dokumente aus Mantua und eine Untersuchung des Stils hätten ihm die «hundertprozentige» Gewissheit gebracht, dass die «Kreuzabnahme» von Rubens stamme, erläuterte Müller Hofstede.

Zweifel

Der belgische Professor Hans Vlieghe meldete Zweifel an der Authentizität des Gemäldes an. Unter allem, was er von Rubens kenne, sei ihm kein Hinweis bekannt, der einen solchen Schluss zulasse, sagte Vlieghe. «Bestenfalls handelt es sich um die Kopie eines verlorenen Werkes.»

Das fragliche Gemälde sei das Werk eines anonymen Künstlers aus dem 17. Jahrhundert, das vor einigen Jahren in Antwerpen verkauft worden sei.

Rubens ist einer der wenigen alten Meister, von dem bisweilen noch unbekannte Werke auftauchen. Er hatte mehr als 2000 Gemälde hinterlassen.

(fest/sda)