Neues Volkszählungs-Modell

Den Anstoss zum neuen Konzept habe das Parlament gegeben, sagte Felix Herzig, stellvertretender Direktor des BFS. Angaben wie Name, Adresse, Geschlecht, Nationalität oder Zivilstand sind in Einwohnerregistern von Gemeinden oder Kantonen nämlich bereits erfasst. Diese Daten sollen künftig direkt übernommen werden.

Unterschiedliche Merkmale

Allerdings ist dies nur möglich, wenn alle Register einheitlich geführt werden. Heute enthalten die Register der Gemeinden und Kantone laut Herzig häufig unterschiedliche Merkmale.

Zudem sind die Definitionen nicht überall gleich. Erst für 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung sind die Angaben harmonisiert, wie das BFS mitteilt.

Zusätzliche Erhebungen

Um die Harmonisierung voranzutreiben gab das Eidg. Departement des Innern (EDI) Anfang Juli im Auftrag des Bundesrats bei den Kantonen entsprechende Vorschläge in die Vernehmlassung. Diese dauert bis Ende September und soll in ein Bundesgesetz zur Registerharmonisierung münden.

Die Vernehmlassung soll auch klären, welche zusätzlichen Erhebungen künftig durchgeführt werden sollen. Nicht alle bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 erfragten Merkmale stehen nämlich in den Registern und können von dort übernommen werden.

Dazu gehören laut Herzig all jene Angaben, die sich immer wieder ändern können: zum Beispiel Beruf, Arbeitsort, Länge des Arbeitswegs oder Höhe der Miete. Sie sollen künftig mittels Stichproben erhoben werden.

Bei diesen Erhebungen werde sich das BFS auch auf schon vorhandene Statistiken wie die Arbeitskräfte-Erhebung stützen, sagte Herzig. Sie werden in den Jahren 2010 bis 2019 durchgeführt. Auf eigene Kosten können die Kantone diese Statistiken auf Wunsch zu Vollerhebungen aufstocken.

Für Herzig bringt die neue Volkszählung zahlreiche Vorteile: Zum einen müssen die Einwohnerinnen und Einwohner in der Regel - ausser bei Stichprobenerhebungen - keinen Fragebogen mehr ausfüllen. Zum andern sind die Registerauswertungen häufiger und einfacher möglich. Die Informationsdaten werden dadurch aktueller. Ausserdem wird die Volkszählung für den Bund bedeutend günstiger.

(bsk/sda)