Neuschnee: Dorf im Tessin teilevakuiert

publiziert: Freitag, 17. Nov 2000 / 17:22 Uhr

Giornico TI - In Folge der seit Tagen anhaltenden Regenfälle im Tessin besteht bei Giornico TI Erdrutschgefahr. Der obere Teil des Dorfes in der Leventina wurde vorsichtshalber evakuiert, teilte die Kantonspolizei am Freitag mit.

Rund 150 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Sie gingen zu Verwandten oder Freunden oder in die Zivilschutzanlage von Bodio. Die Kantonsstrasse in Giornico darf nur von lokalem Verkehr benutzt werden. Die Polizei kündigte eine Sperrung an, falls sich die Situation verschlechtert.

Gemäss Kantonspolizei ist bereits am Mittwochabend gegen 19.00 Uhr ein kleiner Erdrutsch bei Giornico niedergegangen, ohne jedoch grössere Schäden anzurichten. Seither wird die Zone von Geologen beobachtet. Rund 70 Männer von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei befinden sich vor Ort.

In Folge der Sperrung des Gotthard-Tunnels wegen der starken Schneefälle auf der Nordseite hatte sich am Freitag vorübergehend vor dem Südportal ein Rückstau von einigen Kilomtern gebildet. Die Lastwagen wurden in Chiasso gestoppt. Am Nachmittag normalisierte sich die Situation nach Auskunft der Tessiner Verkehrspolizei auf der A2.

Hochwasser am Comer See

Gemäss Angaben von Meteo Schweiz in Locarno-Monti sind die Regenmengen der letzten Tage im Tessin zwar beträchtlich, aber noch nicht absolut aussergewöhnlich. Da die Niederschläge über 1200 Meter als Schnee niedergehen, sind die Flüsse nicht übermässig angeschwollen.

Der Seepegel des Lago Maggiore ist nur leicht gestiegen. Am Freitagmorgen lag er bei zirka 194,50 Meter. Kritischer ist die Situation beim Comer See, der erneut über die Ufer getreten ist. Die Meteorologen haben ein Ende der Niederschläge für das Wochenende vorhergesagt.

(klei/sda)

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