Nicht viele Bundesräte waren Parteipräsidenten

publiziert: Samstag, 29. Apr 2006 / 17:09 Uhr

Bern - Für die Nachfolge von CVP-Bundesrat Joseph Deiss gelten Doris Leuthard und Urs Schwaller als Favoriten - die Präsidentin und der Fraktionschef der Partei. Parteipräsidenten werden eher selten in den Bundesrat gewählt.

Doris Leuthard bald Nachfolgerin von Joseph Deiss ?
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Die FDP, die den Bundesrat zu Beginn alleine stellte, zählt seit 1848 insgesamt nur vier Bundesräte, die zuvor Parteipräsidenten waren, darunter Nello Celio, der 1966 in den Bundesrat gewählt wurde, und Fritz Honegger, der 1978 zur Regierung stiess.

Drei CVP-Präsidenten im Bundesrat Rudolf Minger, der 1929 ins Siebnergremium gewählt wurde, war sowohl der erste Parteipräsident als auch der erste Bundesrat der Bernischen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB), der Vorläuferpartei der SVP. Auch Adolf Ogi war vor seiner Wahl in den Bundesrat im Jahr 1987 SVP-Präsident.

Die CVP stellte bis anhin drei Bundesräte, die zuvor als Präsidenten amteten: Jean Bourgknecht (gewählt 1960), Joseph Escher (gewählt 1950) und Flavio Cotti, der bis 1984 Parteipräsident war und 1986 in den Bundesrat gewählt wurde. Unter den SP-Bundesrätinnen und -Bundesräten sind keine ehemaligen Parteivorsitzenden zu finden.

Von Zemp bis Couchepin

Etwas häufiger ist die Wahl von Fraktionschefs in den Bundesrat. Zu den Bundesräten, die als Fraktionschefs amteten, gehören der Freisinnige Georges-André Chevallaz, der Sozialdemokrat René Felber sowie die Christlichdemokraten Kurt Furgler und Arnold Koller.

Bereits der allererste CVP-Bundesrat, Josef Zemp, der im Jahr 1892 gewählt wurde, hatte einige Jahre zuvor die Rolle des Fraktionschefs innegehabt. Aber auch in der heutigen Regierung sitzen mit Samuel Schmid (SVP) und Pascal Couchepin (FDP) ehemalige Fraktionschefs.

Es gab in jüngster Zeit allerdings auch ehemalige Fraktionschefs und Parteipräsidenten, die erfolglos für den Bundesrat kandidierten, unter ihnen Fulvio Pelli von der FDP und Adalbert Durrer von der CVP.

«Fraktionschefs haben bessere Chancen»

Für den Politologen Werner Seitz haben Fraktionschefs im Allgemeinen die besseren Chancen für eine Wahl in den Bundesrat als Parteipräsidenten. Es sei die Fraktion, die letztlich die Kandidaten wähle, gibt Seitz zu bedenken.

Und die Fraktionschefs seien in der Fraktion meist anerkannt, da es ihre Aufgabe sei, diese zusammenzuhalten. Die Parteipräsidenten hingegen könnten sich nicht zu stark auf die Fraktion konzentrieren. Sie müssten die Partei in eine Richtung ziehen und gelegentlich auch provozieren.

Im Fall von Doris Leuthard glaubt Seitz aber nicht, das ihr Parteipräsidentenamt ein Problem darstellen könnte - im Gegenteil: Leuthard habe die Partei geeint, sie sei in einer sehr guten Position. Für die Partei hingegen könnte ihre Wahl in den Bundesrat zu einem grossen Problem werden, sagt Seitz. Der CVP würde dann erneut eine Richtungsdebatte drohen.

(smw/sda)

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