Syrien

Niederländerin soll Chemiewaffen-Mission in Syrien leiten

publiziert: Montag, 14. Okt 2013 / 07:45 Uhr
Ban Ki Moon will die Niederländerin Sigrid Kaag als «Sonderkoordinatorin» in Syrien einsetzen. (Archivbild)
Ban Ki Moon will die Niederländerin Sigrid Kaag als «Sonderkoordinatorin» in Syrien einsetzen. (Archivbild)

New York - UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon will die Niederländerin Sigrid Kaag als «Sonderkoordinatorin» in Syrien einsetzen. Kaag soll die gemeinsame Mission der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) zur Zerstörung der syrischen Chemiewaffen leiten.

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Der UNO-Sicherheitsrat werde am Mittwoch über den Vorschlag von Ban beraten, hiess es aus Diplomatenkreise in New York weiter. Bereits am Freitag hatte der Sicherheitsrat einen Plan des Generalsekretärs gebilligt, nach dem eine gemeinsame Mission der UNO und der OVCW die Abrüstung des syrischen Chemiewaffenarsenals übernehmen soll.

Bans Plan sieht vor, bis zu 100 Experten für die Mission abzustellen. Derzeit sind bereits rund 60 Experten und weitere Mitarbeiter der beiden Organisationen in Syrien.

Gemäss der UNO-Resolution sollen die Produktionsstätten für Chemiewaffen bis zum 1. November unbrauchbar gemacht und das Arsenal bis Mitte 2014 zerstört werden.

Die 1961 geborene Kaag ist seit 2010 Vize-Generalsekretärin des UNO-Entwicklungsprogramms. Sie wurde 1994 vom niederländischen Aussenministerium nach New York entsandt. Seither war sie bereits in Führungspositionen beim UNO-Kinderhilfswerk UNICEF und beim UNO-Hilfswerk für die Palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA) tätig.

 

(tafi/sda)

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1918: Nobelpreis für Fritz Haber, der im Ersten Weltkrieg Giftgas entwickelte
Eine Holländerin soll die Chemiewaffen-Mission in Syrien leiten. Ein holländisches Gericht verurteilte vor einigen Jahren schon einen Holländer der dem Regime Saddam Husseins Chemikalien für Giftgas lieferte. Er wurde wegen Beihilfe zu Kriegsverbrechen zu 15 Jahren Haft verurteilt hat (Neue Zürcher Zeitung vom 24./25.12.2005) An einer Veranstaltung des European Networks Against Armestrade am 14. Juni 2013 in der Uni Zürich, erwähnte diese Verurteilung, die Delegierte aus den Niederlanden Wendela de Vries (NL), der Campagne tegen Wapenhandel. In anderen Ländern wurden Firmen, und schon gar nicht Politiker, zur Rechenschaft gezogen, die dem Irak Chemikalien für Giftgas lieferten. Die Schweiz verkaufte diesem irakischen Regime damals Pilatus Flugzeuge, die bei Giftgasbombardierungen gegen die Kurden zum Einsatz kamen.

Der Friedensnobelpreis 2013 erhielt die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen. Der Nobelpreis für Chemie erhielt 1918 Fritz Haber für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Synthese von Ammoniak. Dieser Chemiker entwickelte während dem Ersten Weltkrieg auch Giftgas für die deutsche Armee. Nach Haber holten weitere Chemiker Lorbeeren: Sie entwickelten todbringende Nervengifte. Die pharmazeutische Industrie stellte gegen diese Nervengifte so genannte Atropinspritzen zur Verfügung, die das Gift im Körper neutralisieren sollten. Uns Schweizer Soldaten wurden in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts auch zwei solcher Atropinspritzen ausgehändigt. Wir wurden instruiert wie wir dieses Gegengift durch die Militärhosen hindurch in den Oberschenkel spritzen sollten, bei einem Nervengiftgasangriff des Feindes, der Russen damals. US-Filme über solche Gasangriffe vervollständigten unsere Ausbildung, so dass wir eigentlich nichts mehr zu befürchten hatten, wie unser Instruktor, ein Adjutant damals versicherte.

Fritz Haber wurde nach dem Ersten Weltkrieg nicht vor Gericht gestellt, wie er befürchtete. Vorsorglich war er in die Schweiz geflüchtet.
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