Nike Wagner übernimmt die Leitung des Weimarer Kunstfestes

Nike Wagner wolle sich für mindestens drei Spielzeiten verpflichten, sagte Hellmut Seemann. Die Vertragsverhandlungen seien in vollem Gange. Sobald der Vertrag unterzeichnet sei, werde Nike Wagner ihr Konzept in Weimar vorstellen, sagte Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Weimarer Klassik. Die Kunstwissenschaftlerin sei die Wunschkandidatin gewesen.

Die Zusage Nike Wagners ist nach Ansicht Knigges trotz des knappen Festbudgets ein ausserordentlicher Glücksfall für Weimar. Die 57-Jährige war in den vergangenen Jahren wiederholt als Kandidatin für herausragende Positionen im Kulturbetrieb genannt worden.

Sie war als Kultursenatorin in Hamburg und als Generalintendantin des Kölner Opernhauses im Gespräch. Doch ihr Lebenstraum, Chefin der Bayreuther Festspiele zu werden, scheint sich für sie nicht zu erfüllen.

1999 bewarb sie sich für die Festspielleitung, der Stiftungsrat nominierte jedoch ihre Schwester Eva Wagner-Pasquier, die später verzichtete. Seitdem sind Nike Wagners Aussichten auf die Chefposition weiter gesunken.

Weimar ist für die Wagner-Familie kein unbekanntes Pflaster. Der Ungar Franz Liszt, dessen Tochter Cosima mit Richard Wagner verheiratet war, lebte und arbeitete mehrere Jahrzehnte in Weimar. Liszt wollte der Thüringer Residenzstadt nach der Epoche Goethes zu neuem Glanz verhelfen. Unter seiner Leitung wurde in Weimar Wagners Oper Lohengrin uraufgeführt.

(sda)