Nobody auf dem goldenen Luftkissen

publiziert: Samstag, 19. Feb 2005 / 21:39 Uhr

Der neue Weltmeister von der Normalschanze heisst völlig überraschend Rok Benkovic. Der 18-jährige Slowene setzte sich in einer Windlotterie vor Jakub Janda (Tsch) und Topfavorit Janne Ahonen (Fi) durch.

Die Schweizer beklagten in Oberstdorf einen klassischen Fehlstart. Für den Final der besten 30 vermochte sich nur Andreas Küttel zu qualifizieren. Der Einsiedler sorgte im zweiten Durchgang mit der drittbesten Weite wenigstens für einen versöhnlichen Abschluss und verbesserte sich vom 30. Zwischen- auf den 20. Schlussrang.

Küttel, nach einer Angina erst am Tag vor dem Wettkampf im Allgäu eingetroffen, konnte den Schaden damit als einziger Schweizer in Grenzen halten. Berni Schödler belohnte Küttels Vorstellung mit einer symbolischen "Mini-Bronzemedaille".

Möllinger und Ammann mussten zusammenpacken

Michael Möllinger (35.) und Simon Ammann (44.) mussten schon vor dem entscheidenden Durchgang zusammenpacken. Die drei unmittelbar nacheinander in die Anlaufspur gegangenen Swiss-Ski-Athleten beklagten sich über schlechte Windverhältnisse. "Mit regulär hatte das nichts zu tun", ärgerte sich Möllinger. "Bei solchen Verhältnissen sollte man sich nicht zu lange über schlechte Resultate aufregen", sagte ein erstaunlich gelassener Schödler.

Der Trainer hoffte in den letzten Wochen vergeblich, dass sich die Schweizer im für die Startreihenfolge massgebenden Weltcup-Klassement ein wenig verteilen. Im laufenden Winter waren die Schweizer oft Opfer und nur in Willingen (Podestplatz von Küttel) Profiteure von unsteten Bedingungen.

An den Sprüngen seiner Athleten hatte Schödler wenig auszusetzen. Mit Küttel und Möllinger war er zufrieden, Ammann attestierte er im Vergleich zu Training auf Qualifikation eine Steigerung. Weil es mit soliden Leistungen auch ohne Windeinfluss keinen Blumentopf zu gewinnen gibt, müssen sich die Schweizer aber einmal mehr vorwerfen lassen, in einem wichtigen Wettkampf weit von einem Exploit entfernt gewesen zu sein.

Im heutigen Teamspringen kann es eigentlich nur besser kommen. Schödler erhofft sich vom vierten Mann Marco Steinauer neue Impulse. Der Routinier bereitete sich in Hinterzarten auf seinen Einsatz mit der Mannschaft vor und reiste erst gestern an.

Überraschend ja, zufällig nein

Über einen Sechser im Windlotto freute sich Rok Benkovic. Der Youngster erwischte im ersten Durchgang quasi ein goldenens Luftkissen und segelte als einziger Springer an diesem Tag weiter als 100 m. Da er im Final die Nerven behielt und seinen Vorsprung sogar noch ausbaute, wäre die Bezeichnung "Zufallsweltmeister" ungerecht. Gleichwohl ist der Nachfolger von Adam Malysz (6. Platz) ein ziemlich unbeschriebens Blatt.

Erste Medaille für Slowenien

Das beste Weltcup-Resultat gelang Benkovic vor einem Jahr in Salt Lake City (5. Platz), in diesem Winter klassierte er sich nur einmal in den Top Ten (8. Platz in Pragelato). "Meine Form wurde in den letzten Wochen besser und besser", sagte der Gymnasiast. "Vor dem Final versuchte ich einfach, die Ruhe zu bewahren und so zu springen, wie ich es immer tue."

Benkovic bescherte Slowenien im 15. Jahr der Unabhängigkeit die erste WM-Medaille. Ähnliches gelang Janda, seit der Teilung der Tschechoslowakei stand kein Landsmann auf dem WM-Podest. Um solche Premieren braucht sich Tournee-Sieger Janne Ahonen nicht zu kümmern. Seine Sammlung ist gestern auf zehn Medaillen an Grossanlässen angewachsen.

(kst/Si)

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Simon Ammann gehört nächste Saison als einziger Schweizer der Nationalmannschaft an.
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