Noch ein Kandidat für die Samaranch-Nachfolge

Jacques Rogge hat eine sportpolitische Bilderbuch-Karriere hinter sich. Der Orthopäde aus Gent kam 1991 ins IOC. Er baute sich als Vorsitzender der europäischen Nationalen Olympischen Komitees eine oft unterschätzte Hausmacht auf. 1998 rückte er in die IOC- Exekutive auf und konnte sich als IOC-Chefkoordinator für die Sommerspiele Sydney 2000 und Athen 2004 international profilieren.

Rogge nahm als Finn-Segler an drei Olympischen Spielen von 1968 bis 1976 teil. Im Gegensatz zu Kim scheiden sich am vielsprachigen «Diplomaten», der auch Deutsch gut beherrscht, kaum die Geister, soweit es um die persönliche Wertschätzung geht.

Kim, der Exekutiv-Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees ist, waren schon zwei Vorankündigungen vorausgegangen. Bei der IOC-Exekutivtagung im Februar in Dakar (Sen) hatte die Amerikanerin Anita DeFrantz (48) ihre Präsidentschafts-Absichten verkündet. Vorausgegangen war schon vor längerer Zeit die Ankündigung einer Bewerbung von Pal Schmitt (58), des ungarischen Botschafters in Bern.

Der lange Zeit als aussichtsreichster Kandidat geltende Kanadier Richard Pound hat bisher Spekulationen um seine Bewerbung zurückgewiesen. Bis zum 10. April bleibt ihm noch Zeit, sich zu äussern. Samaranch wird am 16. Juli an der Session in Moskau nach 21 Jahren als Präsident abtreten. 1980 war der spanische Diplomat ebenfalls in Moskau an die Spitze des IOC gewählt worden.

(ba/sda)