Noch immer kein Entscheid im Prozess um Ex-Staranalyst Quattrone

publiziert: Donnerstag, 23. Okt 2003 / 09:35 Uhr / aktualisiert: Freitag, 24. Okt 2003 / 07:10 Uhr

New York - Im Gerichtsfall von Banker der Credit Suisse, Frank Quattrone, ist die Jury auch am vierten Tag ihrer Beratungen noch zu keinem Entscheid gekommen. Ein Entschluss der Geschworenen wird aber noch diese Woche erwartet.

Frank Quattrone, Ex-Staranalyst bei Credit-Suisse.
Frank Quattrone, Ex-Staranalyst bei Credit-Suisse.
Richter Richard Owen hatte die Geschworenen in New York aufgefordert, weiter zu beraten. Gegen den Wunsch der Verteidigung hat Richter Owen einige Punkte aus seinen Instruktionen an die Jury gestrichen, um den Geschworenen eine Urteilsfindung zu erleichtern.

In Notizen an das Gericht forderte die Jury dann zusätzliche Dokumente aus der Gerichtsverhandlung. Sie bat den Richter zudem, um klärende Erläuterungen des rechtssprachlichen Begriffes berechtigte Zweifel im Falle der drei Anklagepunkte.

Die Jury muss entscheiden, ob Quattrone mit krimineller Absicht gehandelt hat, als er ein E-Mail weitergab, in dem Mitarbeiter seiner Abteilung zur Säuberung ihrer Unterlagen aufgefordert worden waren.

Die Spaltung der Jury kann zu einem Ende des Prozesses ohne Ergebnis oder einem Freispruch Quattrones führen. Nur wenn die Geschworenen zu einer einstimmigen Entscheidung kommen, kann der Richter ein Urteil fällen. Im Fall, dass Quattrone für schuldig befunden werden sollte, hat sein Anwalt John Keker bereits angekündigt, Einspruch zu erheben.

Quattrone wird Justizbehinderung und Beeinflussung von Zeugen vorgeworfen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat Quattrone von hängigen Untersuchungen der Behörden bei der Credit Suisse First Boston (CSFB) über Erstemissionszuteilungen an Hedge Funds gewusst. Er habe versucht, die Untersuchungen zu behindern.

(bsk/sda)

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