Die Fakten: In Brünn hat die allmächtige IRTA, der spanische Veranstalter, Vermarkter und Besitzer der MotoGP-Szene, dem Team Switzerland eine Absage für einen Moto3-Startplatz für 2013 erteilt. Dabei hat Teamchef Marco Rodrigo bereits Luis Salom (21), den spanischen Siegers des Rennens in Indianapolis und den Zweiten des GP in Brünn, für nächste Saison unter Vertrag genommen.
Die Pläne von Rodrigo waren, 2013 mit Salom in der Moto3 zu fahren und in der Moto2 die verpatzte Saison 2012 vergessen zu machen. Ob mit oder ohne Randy Krummenacher, will der Familienvater, der zu den Gentlemens im GP-Zirkus gehört, bis zum GP von San Marino Mitte September entschieden haben.
Die Zeichen stehen aber ganz klar auf Trennung. Und darum ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Piloten, welche die Turbulenzen im Schweizer Töff-Team mitbekommen haben, sich bei Rodrigo gemeldet haben oder er mit anderen Piloten Kontakt aufgenommen hat. Krummenacher selber erhielt von Rodrigo die Erlaubnis, sich nach einem anderen Team umzusehen. «Das habe ich auch schon gemacht», erklärt Randy, «bis Misano will ich sowieso einige Dinge geklärt haben.»
Ob er mit dem Teschnomag-CIP-Team, das für den enttäuschenden im Tessin lebenden Italiener Roberto Rolfo einen neuen Teamkollegen von Dominique Aegerter sucht, oder er im deutschen Kiefer-Team, das mit dem Deutschen Max Neukirchner nicht glücklich wird, geredet hat, wollte Krummenacher nicht bestätigen.
Das Gefühl, dass er im Team von Marco Rodrigo, der schon rund fünf Millionen Franken in Randys Karriere gesteckt hat, kaum mehr eine Zukunft hat, wird Krummenacher nicht los. Rodrigo erklärt dazu nur: «Wir haben miteinander geredet und sind übereingekommen, dass wir gegenseitig bis Misano eine Entscheidung fällen.»
Und zum möglichen Ausstieg aus dem GP-Zirkus, der von blick.ch als perfekt gemeldet wird, erklärt Rodrigo, der nicht nur Krummenacher und Salom unterstützt, sondern auch das 16-jährige Schweizer Talent Jesko Raffin (fährt erfolgreich in der spanischen Moto2 und sollte 2013 zwei Wildcard-Rennen in der Moto2 im Team Switzerland bestreiten): «Die Moto3-Absage schmerzt mich. Ich werde mir in den nächsten Tagen genau überlegen, ob und wie ich weitermachen werde. Auch ich will, wie Randy, bis Misano Klarheit haben.»
(fest/Si)