Adieu liebe Sonne

Auf die Orkanböen folgen Schneeflocken

publiziert: Dienstag, 21. Okt 2014 / 11:15 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 22. Okt 2014 / 08:23 Uhr
Sieht unser Arbeitsweg bald so aus? (Symbolbild)
Sieht unser Arbeitsweg bald so aus? (Symbolbild)

Bern - Vom Waadtland bis nach St. Gallen haben Ausläufer des Hurrikans «Gonzalo» am Dienstagabend für Feuerwehr- und Polizeieinsätze gesorgt. Die Windböen fegten mit bis zu 185 Stundenkilometern über die Schweiz. Auch die Nachbarländer blieben nicht verschont.

5 Meldungen im Zusammenhang
Kurz vor 20 Uhr erreichte eine Kaltfront den Jura und zog in der Folge quer über das Mittelland zu den Alpen, begleitet von teils gewittrigem Starkregen und schweren Sturmböen. Diese sorgten vielerorts für Verkehrsbehinderungen.

In der Romandie war die Autobahn A5 in Richtung Neuenburg zwischen Yverdon-West und Neuenburg wegen diversen Gegenständen auf der Fahrbahn ab 21.30 Uhr vorübergehend gesperrt, wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse am Abend mitteilte.

Im Mittelland fegte das Sturmtief ein Gewächshaus sowie Blachen auf die Autobahn A1 bei Wangen an der Aare BE, wie Viasuisse unter Berufung auf Augenzeugenberichten von Automobilisten berichtete. Umgestürzte Bäume versperrten im Kanton Luzern auch am Mittwoch noch die Strasse zwischen Mosen und Beromünster.

Bäume und Äste auf Strassen

Im Zürcher Oberland führte der Sturm zu Verkehrsbehinderungen. Auf der Forchautobahn (A52) kam es laut der Kantonspolizei Zürich gleich zu mehreren Unfällen. Mehrere Bäume und Bauabschrankungen stürzten auf die Fahrbahnen, durch Laub verstopfte Abflüsse sorgten für grosse Wasserlachen. Im ganzen Kanton wurden bis 23.30 Uhr rund 60 Feuerwehrorganisationen zu insgesamt 136 Einsätzen gerufen, wie Schutz & Rettung Zürich am Abend mitteilte.

Im Kanton St. Gallen rückten bis um Mitternacht über 20 Feuerwehren zu 60 Einsätzen aus. Viele Bäume und Äste mussten von Strassen und Plätzen beseitigt werden. Personen kamen nach jetzigen Erkenntnissen keine zu Schaden, wie die Kantonspolizei am frühen Mittwochmorgen mitteilte. Alle Strassen seien wieder uneingeschränkt befahrbar.

Im Schienenverkehr kam es in den Kantonen Jura, Bern, Solothurn, Basel, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden und Graubünden zu diversen wetterbedingten Unterbrüchen auf Regionalstrecken.

Orkanböen in den Bergen

In den Niederungen wurden verbreitet Windstösse um 100 Stundenkilometer gemessen. Im Zusammenhang mit Gewittern und auf den Bergen kam es stellenweise gar zu Orkanböen, also Windgeschwindigkeiten ab 118 Stundenkilometern, wie der Wetterdienst MeteoGroup Schweiz in der Nacht auf Mittwoch mitteilte.

Am stärksten blies der Wind im Wallis auf dem Mittelallalin bei Saas-Fee mit 185 Stundenkilometern. Auch die Messung auf dem Berner Chasseral lieferte einen hohen Wert von 178 Stundenkilometern. In den Niederungen wurden die stärksten Böen in Altdorf, Romanshorn und Grenchen-Flughafen mit jeweils 126 Stundenkilometern erreicht.

Begleitet wurde der Sturm von starkem Niederschlag. Am meisten Regen fiel in Wasserauen AI mit gut 45 Litern pro Quadratmeter innerhalb von elf Stunden, gefolgt von Einsiedeln mit knapp 40 Litern.

Wie MeteoNews am frühen Mittwochmorgen mitteilte, sank die Schneefallgrenze in der Nacht im Norden unter 1000 Meter. Nasse Flocken seien bis gegen 600 Meter möglich, auf den Bergen fielen bis am Donnerstagnachmittag erhebliche Neuschneemengen von 40 bis 70 Zentimeter. Ende Woche erreichen die Temperaturen wieder Herbstwerte.

Auswirkungen im Ausland

Der Sturm hielt auch im angrenzenden Ausland Feuerwehren auf Trab. Im deutschen Nürnberg beschädigte das Unwetter zwei Flüchtlingszelte, die 300 bis 600 Personen beherbergten. Laut dem bayerischen Flüchtlingsrat wurden die durchnässten Bewohner auf andere Unterkünfte verteilt.

In Köln musste die Feuerwehr mehrere Personen aus einer Seilbahn in der nördlichen Innenstadt retten. Offenbar hatte sich eine der Kabinen während des Sturms verhakt.

In Österreich waren die Feuerwehren hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu entfernen. Hunderte Einsatzkräfte waren im ganzen Land beschäftigt.

(awe/sda)

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