Nordkorea angeblich mit Atomtest-Drohung

Die für Samstag geplante Abschlusszeremonie wurde abgesagt, wie das Pressebüro bestätigte. Ob die Gespräche damit schon einen Tag früher an diesem Freitag zu Ende gehen und wann sie in der Zukunft fortgesetzt werden, blieb offen.

Laut US-Regierungsbeamten in Washington soll Nordkoreas Delegation bei dem bilateralen Treffen mit US-Unterhändler James Kelly am Vortag in Peking die Möglichkeit eines Atomtests vorgebracht haben. Es sei Teil ihres Arguments gewesen, warum die USA das Angebot Pjöngjangs über ein Einfrieren seines Nuklearprogramms annehmen sollten, hiess es.

Südkoreanische Beamte stellten die Berichte aber in Frage. Die US-Delegation habe davon nichts mitgeteilt, als sie die Südkoreaner über ihr Treffen mit der nordkoreanischen Delegation unterrichtet habe, hiess es nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Die Sechser-Gespräche in Peking gehen heute Freitag, dem dritten Sitzungstag, in die Schlussphase. Am Samstag soll die Sechser-Runde mit Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland enden. Wann die Gespräche fortgesetzt werden, blieb offen.

Die USA hatten erstmals einen umfassenden Vorschlag gemacht, wonach Nordkorea sich zur Aufgabe seines Atomprogramm verpflichten und innerhalb von drei Monaten alle Anlagen bekannt geben und stilllegen soll. Dafür winken sofortige Energielieferungen, Gespräche über ein Ende der Sanktionen und eine vorläufige Sicherheitszusage.

Nach der ersten Phase sollen die Anlagen und alles Nuklearmaterial beseitigt und ausser Landes gebracht werden. Nordkorea hat dagegen nur ein Einfrieren und Inspektionen im Gegenzug für Entschädigung wie Energiehilfe und Sicherheitsgarantien angeboten.

(fest/sda)