Nordkorea droht mit Ausstieg aus Atomvertrag

publiziert: Montag, 30. Dez 2002 / 10:22 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Dez 2002 / 10:46 Uhr

Seoul - Nordkorea hat seinen Konfrontationskurs gegenüber den USA verschärft. Das kommunistische Land droht nun mit einem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag.

Nordkorea hat Angst vor einer US-Atombombe.
Nordkorea hat Angst vor einer US-Atombombe.
Angesichts einer nuklearen Bedrohung durch die USA bliebe Nordkorea nichts anderes übrig, als sich Mittel zur Selbstverteidigung zu beschaffen, hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums in Pjöngjang.

Washington wolle Nordkorea mit Atomwaffen zerstören und handle mit einer unzeitgemässen Mentalität des Kalten Krieges, die der heutigen Tendenz zu Frieden und Versöhnung entgegenlaufe.

Die Regierung in Pjöngjang machte die USA für den Bruch des Rahmenabkommens von 1994 verantwortlich, das Nordkorea einen Sonderstatus im Atomwaffensperrvertrag einräumt. Zugleich liess die Regierung die Möglichkeit von Verhandlungen mit Washington offen.

Dem stalinistischen Land waren in dem Abkommen von 1994 als Gegenzug zu einem Stopp seines Atomprogrammes Hilfe beim Bau von Leichtwasserreaktoren sowie Öllieferungen zugesagt worden.

Nach der Ankündigung Nordkoreas, das Atomprogramm aufgrund einer Energiekrise wieder aufzunehmen, hatten die USA die Öllieferungen gestoppt.

Bereits 1993 hatte Nordkorea gedroht, aus dem Atomwaffensperrvertrag auszusteigen und damit die koreanische Halbinsel an den Rand eines neuen Krieges gebracht. Mit dem Rahmenabkommen von 1994, in dem Nordkorea den Verbleib im Atomwaffensperrvertrag zusagte, konnte die Krise friedlich beigelegt werden.

(bsk/sda)

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