Norweger fangen 639 Zwergwale

Die im April begonnene Walfangsaison war nach Angaben des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) die längste, seit Norwegen die Waljagd 1993 wieder aufgenommen hat. Dennoch sei die frei gegebene Quote nicht ausgenutzt worden.

Fangquote immer wieder erhöht

«In dieser Saison lag die Quote bei 797 Walen. Ein grosser Teil für die Jan-Mayen-Zone wurde nicht genutzt», berichtete Johansen. Nur 5 der erlaubten 145 Zwergwale seien dort gefangen worden. Möglicherweise habe sich die Reise in die Region nordöstlich von Islands nicht gelohnt.

In den vergangenen Jahren hatte Norwegen trotz internationaler Kritik die Fangquote immer wieder erhöht. Schon 2004 hatten die norwegischen Walfänger weniger Tiere erlegt als die 670 erlaubten. Die Quote für 2005 schloss 127 Zwergwale mit ein, die 2004 nicht gefangen worden waren.

Wal-Burger und andere neue Produkte

Neue Produkte und grosse Investitionen in die Vermarktung sollten mehr Norwegern das Walfleisch schmackhaft machen. Produkte wie Wal-Burger, Wal-Schinken und Aufschnitt aus Walfleisch gibt es überall im Land. Noch steht allerdings nicht fest, ob die Verbraucher die Produkte annehmen.

«Norwegen sollte seine Wale sinnvoller nutzen», kritisierte IFAW-Deutschlandchef Ralf Sonntag. Von Angeboten zur Walbeobachtung profitierten Wale und Menschen.

1993 nahm Norwegen den Walfang trotz eines Moratoriums der Internationalen Walfangkommission (IWC) wieder auf. Die Regierung hatte erklärt, die Jagd sei notwendig, um den Walbestand so zu dezimieren, dass der Fischbestand nicht bedroht sei.

Zwergwale (Balaenoptera acurostrata) sind die kleinsten der sieben grossen Walarten. Sie werden bis zu elf Meter lang und können rund acht Tonnen wiegen.

(smw/sda)