Nur vierte Plätze für Schweizer Stutzerschützen

Weltmeister wurde der Slowene Rajmond Debevec, Teamgold ging an Tschechien.

Der klassische Dreistellungwettkampf mit dem schweren Stutzer gehört als Königsmatch im 300-m-Grosskaliberschiessen jeweils zu den Höhepunkten an Titelkämpfen. Bei nicht einfachen äusseren Bedingungen -- der wechselhafte Wind war schwierig einzuschätzen -- entwickelte sich eine spannende Auseinandersetzung, vor allem um die Plätze 2 und 3, nachdem Debevec nach der Liegend- und Stehendposition schon mit zwei Punkten Vorsprung die Führung im Zwischenklassement übernommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt lagen Marcel Bürge an 5., Daniel Burger an 8. und Norbert Sturny an 11. Stelle noch in aussichtsreicher Lauerstellung. Bürge und Burger hatten ihre Rückstände nach dem Liegendschiessen grösstenteils aufgeholt, während der Freiburger erwartungsgemäss stehend an Terrain einbüsste.

Die Entscheidung fiel in den letzten 40 Schüssen in der Kniendstellung. Sturny startete eine bemerkenswerte Aufholjagd um kam nach Serien von 98, 100 und 99 Punkten den Medaillenplätzen immer näher. Schliesslich schoss er aber in der letzten Serie einen Neuner zuviel. Weil der Tscheche mit 98 Punkten ausschoss, Sturny aber nur 97 erreichte, verlor der Liegendweltmeister die Bronzemedaille letztlich etwas unglücklich. Nicht mehr zusetzen konnten dagegen die beiden anderen Schweizer.

Einen neuen Glanzpunkt in seiner unvergleichlichen Kassiere setzte dafür der slowenische Weltklasseschütze Rajmond Debevec. Der Kleinkaliber-Olympiasieger von Sydney und mehrfache Medaillengewinner an Welt-und Europameisterschaften in allen Gewehrdisziplinen gewann nun auch seinen ersten Weltmeistertitel.

Im Mannschaftswettkampf zeichnete sich eine Schweizer Niederlage bereits in der ersten Ablösung ab, als Liegend-Weltmeister Norbert Sturny mit 90 und 97 Punkten zuerst in den beiden letzten Serien Stehend- und anschliessend mit nur 383 Punkten auch noch Kniend ungewöhnlich viele Punkte einbüsste. Obwohl Marcel Bürge das zweithöchste Gesamttotal beisteuerte, war ein Medaillengewinn bereits vor dem zweiten Durchgang nur noch schwer zu erreichen. Daniel Burger vermochte in der Folge, trotz einem ansprechenden Resultat, das Blatt wie erwartet nicht mehr zu wenden, weshalb die Schweizer Mannschaft überraschend ohne Medaille blieb. Norwegen und die Schweiz reichten am Schluss gemeinsam Protest ein, weil der Amerikaner Glen Dubis angeblich einen unerlaubten Waffenwechsel vorgenommen hatte. Sowohl die Wettkampf- als auch die Berufungs-Jury lehnte den Protest aber ab.

(ba/sda)