OAS setzt Aristide unter Druck

Die Vorschläge der Caricom sehen für Haiti die Ernennung eines von der Opposition unterstützten Regierungschefs, die Entwaffnung der gegen Aristide kämpfenden Rebellen, eine Neuordnung des Polizeiwesens und politische Reformen vor.

Aristide will bis zum Ende kämpfen

Bei Zustimmung zu den Vorschlägen könnte Aristide bis zum Ende seiner Amtszeit im Februar 2006 im Amt bleiben. Aristides Gegner werfen ihm Korruption und Machtmissbrauch vor und fordern seinen Rücktritt, was der Präsident entschieden ablehnt. Er sei bereit zu sterben, um sein Land zu verteidigen, sagte Aristide am Donnerstag.

Bei den gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Anhängern und Gegnern Aristides wurden allein in den vergangenen zwei Wochen mehr als 55 Menschen getötet.

EDA rät von Reisen nach Haiti ab

Die US-Regierung rief unterdessen alle amerikanischen Staatsbürger in Haiti dringend auf, das Land zu verlassen, so lange Flugzeuge noch planmässig verkehrten. Die Warnung war mit scharfer Kritik an Aristide verbunden.

Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) seinerseits rät bis auf Weiteres von Reisen nach Haiti ab. Das Schweizerische Konsulat in Port-au-Prince stehe in Kontakt mit den rund 140 Schweizerinnen und Schweizern in Haiti und helfe allen, die ausreisen möchte, hiess es in einer EDA-Mitteilung.

Gleichzeitig rief das EDA die Regierung Haitis und die Oppositionsparteien dazu auf, mit der OAS und der Caricom zusammenzuarbeiten.

(rp/sda)