Obama - Hoffnungsträger für ein neues Amerika

publiziert: Donnerstag, 28. Aug 2008 / 19:28 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 28. Aug 2008 / 23:06 Uhr

Hin und wieder wird bei den amerikanischen Conventions Geschichte geschrieben. Wie damals, als die Demokraten in Baltimore zusammen kamen und das erste Parteiprogramm für die Vereinigten Staaten skizzierten und sich darin für die Sklaverei aussprachen.

«Mann – wenn er Präsident werden kann, was kann ich dann schaffen? Diese Hoffnung über die er spricht ist genau hier. Ich bin diese Hoffnung.»
«Mann – wenn er Präsident werden kann, was kann ich dann schaffen? Diese Hoffnung über die er spricht ist genau hier. Ich bin diese Hoffnung.»
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Dies war 1840 – vor einer langen Zeit. Aber im Süden der USA regierten die rassistischen Demokraten mehr als ein Jahrhundert lang.

Es waren die Demokraten, die schwarze Kinder davon abgehalten haben «weisse Schulen» zu besuchen und Schwarze abgehalten haben, dagegen zu demonstrieren und dann auch Martin Luther King verhaftet haben.

Diese Woche versammelte sich die demokratische Partei in Denver, um einen schwarzen Mann als Präsidentschaftskandidat zu wählen.

Tränen in den Augen

Der Saal war voll mit Leuten, die sich aufgestellt hatten, um zu klatschen und einige hatten sogar Tränen in den Augen. Vielleicht kannten sie die Geschichte nicht oder sie wollten sie in diesem Moment noch mal lebendig werden lassen. Aber sie wussten sicherlich, dass sie damit selbst Geschichte geschrieben haben.

Ich war diese Woche in Denver und habe über all die schon längst verstorbenen Demokraten nachgedacht und über eine Person im Besonderen. Sie ist noch am Leben und ich habe sie im Laufe des Wahlkampfes getroffen.

Leitmotiv Hoffnung

Es ist eine alleinerziehende Mutter, ihr Name Danyelle America (ja, der Name ist richtig geschrieben). Sie hat ein kleines Geschäft in einem abgelegenen Wohnwagen in Columbia, South Carolina – einer Stadt in der Weisse und Schwarze eher getrennt leben, zumindest sieht es von aussen so aus

Sie lebt an einem Ort, den sie mir als einen gefährlichen Ort, an dem Drogen verkauft werden, Prostituierte an der Strasse stehen und wo junge Schwarze ohne Hoffnung aufwachsen, beschreibt.

Obama hat das Leitmotiv Hoffnung für seinen Wahlkampf gewählt und Amerika hat es geglaubt: «Jemand wird den Fernseher anschalten und sagen, 'Mann – wenn er Präsident werden kann, was kann ich dann schaffen? Diese Hoffnung über die er spricht ist genau hier. Ich bin diese Hoffnung'.»

Obama hat die Präsidentschaftswahlen noch nicht gewonnen. Die neusten Umfragen lassen vermuten, dass sich der Wahlkampf zuspitzt und der anfängliche Vorsprung vor dem Republikaner ist verschwunden.

Mit Obama wurde Geschichte geschrieben

Die Demokraten mögen vielleicht ein bisschen euphorisch sein wegen der Wahl ihres Nominierten. Viele Amerikaner aber, die auch über Irak und die Wirtschaft nachdenken, sind nicht davon überzeugt, dass Obama der richtige Mann ist, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

Trotzdem wurde Obama diese Woche nominiert und es ist wichtig zu wiederholen, dass damit Geschichte geschrieben wurde.

Egal wie oft Journalisten dies erwähnen und es damit zu einem Klischee machen, es bleibt Geschichte. Es ist ein gewaltiger Schritt. Er zählt. Und vor allem deswegen, weil die Nominierung für viele seiner Anhänger auch Hoffnung bedeutet.

Jonathan Mann - Campaign Trail Column für den 29.8.08
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «The Campaign Trail» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(CNN-Kolumne von Jonathan Mann)

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