US-Präsident in Afrika

Obama macht Werbung für Afrika

publiziert: Samstag, 25. Jul 2015 / 08:20 Uhr / aktualisiert: Samstag, 25. Jul 2015 / 13:32 Uhr
Sowohl Kenia als auch Äthiopien begrüssen in diesen Tagen mit Obama erstmals einen amtierenden Präsidenten der USA.
Sowohl Kenia als auch Äthiopien begrüssen in diesen Tagen mit Obama erstmals einen amtierenden Präsidenten der USA.

Nairobi - US-Präsident Barack Obama hat zum Auftakt seiner Afrikareise für den Kontinent als Knotenpunkt für weltweites Wirtschaftswachstum geworben. Obama würdigte den Unternehmergeist als Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas.

5 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
Barack ObamaBarack Obama
«Ich wollte hier sein, weil Afrika in Bewegung ist», sagte Obama am Samstag bei einem Wirtschaftsgipfel in der Hauptstadt Nairobi. Afrika sei eine der «am schnellsten wachsenden Regionen der Welt». Menschen würden aus der Armut geholt, ihr Einkommen steige, der Mittelstand werde grösser und junge Leute machten sich neue Technologien zunutze, um anders Geschäfte zu machen.

«Dies ist immer noch ein vernachlässigter Markt, Zugang zu Kapital ist für Unternehmer immer noch zu schwer», sagte Obama beim Global Entrepreneurship Summit (GES), einem Unternehmer-Gipfel mit mehr als 1000 Teilnehmern aus über 120 Ländern.

«Die Geschichte von Verzweiflung und Erniedrigung war niemals wahr», sagte Kenias Staatspräsident Uhuru Kenyatta. «Wir sind dem Fortschritt entschieden und unumkehrbar verbunden.» Eine neue Generation von Afrikanern müsse sich nun für Wohlstand stark machen.

Das Land mit der grössten Wirtschaft Ostafrikas rechnet dieses Jahr mit einem Wachstum von 6,5 Prozent. Wiederholte Terroranschläge durch die islamistische Al-Shabaab-Miliz mit Hunderten Toten, die auch der für Kenia wichtigen Tourismusindustrie einen Dämpfer verpassten, haben Investoren abgeschreckt.

Problematische Korruption

Zudem bleibt Korruption ein grosses Problem: In einem Vergleich aus 175 Ländern landete Kenia im Korruptionsindex von Transparency International nur auf Platz 145. Mit breit angelegten Investitionen hoffen die USA, dem Land nicht nur in humanitären Angelegenheiten und Sicherheitsfragen unter die Arme zu greifen, sondern US-Unternehmen nach Ostafrika zu locken.

Auch dem wachsenden Einfluss Chinas, das mit grossen Infrastrukturprojekten ins Land drängt, will Washington so entgegenwirken. Mit 45 Millionen Einwohnern ist die Republik am Horn von Afrika eines der bevölkerungsreichsten Länder des Kontinents.

Auch die mangelhafte Stromversorgung bleibt ein Problem. Mit einem umgerechnet 6,4 Milliarden Euro schweren Programm namens Power Africa wollen die USA mehr Menschen südlich der Sahara mit Strom versorgen - angestrebt ist eine zusätzliche Kapazität von 30'000 Megawatt in 60 Millionen Haushalten und Unternehmen.

«Das Ziel ist, Petroleum aus den Haushalten weitgehend zu verbannen», sagte Programmkoordinator Andrew Herscowitz. Die umweltschädlichen Petroleumlampen sorgen in armen Teilen der Welt häufig für Verbrennungen und Todesfälle. Auch Weltbank und EU wurden für Power Africa mit ins Boot geholt.

Treffen mit Verwandten

Nach seiner Rede beim GES wollte Obama sich mit Vertretern der einst grössten afrikanischen US-Botschaft treffen, wo ein Terroranschlag im Jahr 1998 mehr als 200 Menschen tötete. Anschliessend wollte er Kenyatta zu einem Gespräch treffen. Für den Abend war ein Staatsdinner geplant, an dem auch Verwandte Obamas teilnehmen sollen.

Am Vorabend hatte Obama nach seiner Ankunft in Nairobi bereits Dutzende seiner Verwandten zu einem Abendessen in seinem Hotel empfangen. Unter den Gästen waren Stiefgrossmutter Sarah Obama und Halbschwester Auma Obama, die ihn bereits am Flughafen der kenianischen Hauptstadt begrüsst hatte.

Obama sagte, die schnell wachsende kenianische Hauptstadt habe sich seit seinem letzten Besuch vor zehn Jahren stark verändert. Die Stadt sehe «ziemlich anders» aus und habe sich «unglaublich» entwickelt.

Im Heimatland des Vaters

Der Staatsbesuch ist die erste Reise des US-Präsidenten in das Heimatland seines Vaters seit seinem Amtsantritt 2009. Nach seinem Aufenthalt in Kenia will Obama als erster amtierender US-Präsident Äthiopien und den Sitz der Afrikanischen Union in der Hauptstadt Addis Abeba besuchen.

Obama ist der erste Schwarze an der Spitze der USA. Sein Vater war kenianischer Gaststudent, er kehrte drei Jahre nach der Geburt seines Sohns auf Hawaii in seine Heimat Kenia zurück und starb dort im Jahr 1982 bei einem Autounfall.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Addis Abeba - Beim Besuch in Äthiopien ist US-Präsident Barack Obama zu ... mehr lesen
US-Präsident Barack Obama forderte die Kenianer auf, die Wirtschaft anzukurbeln, gegen Korruption vorzugehen und ethnische Konflikte zu überwinden.
Nairobi - US-Präsident Barack Obama hat an die Afrikaner appelliert, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. «Afrikas Zukunft hängt von den Afrikanern ab», sagte er am Sonntag in ... mehr lesen
Nairobi - Bei seinem Kenia-Besuch ... mehr lesen
Obama fordert gleiche Rechte für Homosexuelle.
Washington - US-Präsident Barack ... mehr lesen
Washington - US-Präsident Barack Obama hat am Freitag seine Reise nach Afrika gestartet. Die Präsidentenmaschine Air Force One ... mehr lesen
Obama fliegt nach Afrika.
Danke für die Neuigkeiten, zombie!
Aber sagen Sie uns doch mal, wie es kommt, dass die Chinesen nie Opfer des islamistischen Terrors werden. Das wäre mal eine schöne Recherche und vielleicht auch mal Neues, Herr zombie!
Die...
USA müssen sich jetzt anstrengen, wenn sie den Anschluss in Afrika nicht vollständig verlieren wollen. China investiert seit langem in Afrika, Besuche von chinesischen Delegationen sind dort nichts Aussergewöhnliches mehr.
150 Milliarden hat China in den vergangenen acht Jahren in Afrika investiert.
Nirgendwo anders investiert China derartige Summen wie in Afrika.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
USA  Washington - Ein Metallteil, das über den Zaun des Weissen Hauses in Washington geworfen wurde, hat vorübergehend einen Alarm in der Residenz des US-Präsidenten ausgelöst. mehr lesen
Schon wieder ein Vorfall am Weissen Haus.
Achtens Asien Mit seinem Besuch in Vietnam hat US-Präsident Obama seine seit acht Jahren verfolgte Asienpolitik abgerundet. Die einstigen Todfeinde USA und Vietnam sind, wenn auch noch nicht Freunde, so doch nun Partner. China verfolgt die Entwicklung mit Misstrauen. mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten