In Tessiner Spital

Oberst Friedrich Nyffenegger gestorben

publiziert: Dienstag, 30. Aug 2011 / 10:23 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 30. Aug 2011 / 12:03 Uhr

Bern/Brissage - Der ehemalige Oberst der Schweizer Armee, Friedrich Nyffenegger, ist tot. Er starb am Wochenende im Tessin im Alter von 74 Jahren. Nyffenegger stand in den 1990-er Jahren im Mittelpunkt einer Affäre rund um die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Mobilmachung in der Schweiz.

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Ausgelöst wurde die Affäre 1995, als Nyffeneggers Ex-Frau Armee und Justiz von Unregelmässigkeiten und Mauscheleien berichtete, die sich Nyffenegger habe zu Schulden kommen lassen.

Landesverräter und Millionenbetrüger?

Konkret ging es um finanzielle Unregelmässigkeiten bei den sogenannten «Diamant»-Feiern und um verschwundene CDs mit geheimen Daten. Die damalige Bundesanwältin Carla del Ponte fuhr grobes Geschütz auf: Betrug, Urkundenfälschung, Veruntreuungen in Millionenhöhe und Landesverrat warf sie Nyffenegger vor.

Für die Medien war der Fall Nyffenegger ein gefundenes Fressen und der Oberst genoss schweizweit als «Mischler-Fritz» zweifelhafte Berühmtheit.

Anklage schmilzt dahin

Doch die Sache wurde nicht so heiss gegessen, wie sie angerichtet worden war: Vor Bundesstrafgericht ergab die Befragung von Zeugen und Angeklagten nicht allzu viel Belastendes. Übrig blieb eine Deliktsumme von rund 45'000 Franken. Nyffenegger erhielt sechs Monate bedingt.

Der vermeintliche Landesverrat wurde vom Militärappellationsgericht als «Verletzung militärischer Geheimnisse» eingestuft und mit vier Monaten bedingt geahndet. In die Kritik geriet indessen auch Carla del Ponte.

Eine vom damaligen EMD-Vorsteher Adolf Ogi in Auftrag gegebene Untersuchung ergab zudem 1996, dass «fehlende Kontrolle und Führung durch die Vorgesetzten» die Affäre Nyffenegger mitverursacht hatten. Der seinerzeitige Generalstabschef Arthur Liener zog die Konsequenzen und trat den vorzeitigen Ruhestand an.

Nyffenegger verstarb am Wochenende im Spital Locarno, wie ein Mitarbeiter der Gemeinde Brissago am Dienstag auf Anfrage Meldungen im «Blick» und in der «Basler Zeitung» bestätigte. Der Oberst a.D. besass in der Gemeinde Brissago ein Feriendomizil. Auf Wunsch der Familie werde er auch dort bestattet.

 

 

(fkl/sda)

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