Odinga: «Gemeinsame Präsidentschaft als Ausweg»

publiziert: Samstag, 19. Jan 2008 / 10:04 Uhr / aktualisiert: Samstag, 19. Jan 2008 / 11:38 Uhr

Nairobi - Der kenianische Oppositionsführer Raila Odinga hat dem amtierenden Präsidenten Mwai Kibaki ungebremste Brutalität vorgeworfen. «Mwai Kibaki und die Polizei verwandeln Kenia in ein Schlachtfeld», sagte Odinga in einem Interview mit dem «Bund».

Offen für internationale Vermittlung: Raila Odinga.
Offen für internationale Vermittlung: Raila Odinga.
7 Meldungen im Zusammenhang
Unschuldige würden wie in einem Blutrausch exekutiert, sagte der Oppositionsführer in dem veröffentlichten Interview. Diese Brutalität der Polizei sei ein Grund dafür gewesen, dass bei den Aktionen der Opposition in den vergangenen Tagen weniger Menschen auf die Strasse gegangen seien.

Die Proteste hätten aber dennoch Wirkung gezeigt: «Unsere Leute haben aller Welt gezeigt, dass sie nicht bereit sind, den Wahlbetrug Kibakis hinzunehmen.»

Nun beginne die zweite Phase des Protests: «Als nächstes werden wir die Produkte derjenigen Unternehmen boykottieren, die mit der Regierung unter einer Decke stecken. Wir werden unsere Leute auch dazu auffordern, ihre Guthaben von bestimmten Banken abzuheben.» Zudem will die Opposition mit den Gewerkschaften über Streikaktionen reden.

«Definierte Machtverteilung»

Als Ausweg aus der aktuellen Situation könne er sich eine Vereinbarung mit Kibaki über eine gemeinsame Präsidentschaft oder einen Präsidenten und Vizepräsidenten mit genau definierter Machtteilung vorstellen, sagte Odinga weiter.

«Wenn wir eine derartige Vereinbarung im Beisein von internationalen Vermittlern unterzeichnen könnten, müsste ich nicht einmal selber in der Regierung sitzen. Unter dieser Voraussetzung wäre ich selbst auf der Oppositionsbank zufrieden.»

AI verurteilt Vorgehen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) verurteilte das Vorgehen der kenianischen Polizei während der jüngsten Proteste und sprach von einem «Missbrauch» von Gewalt.

An drei Tagen seien bei Protestveranstaltungen der Opposition 25 Menschen ums Leben gekommen, erklärte ai in London laut der Nachrichtenagentur AFP.

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Nairobi - In Kenia zeichnet sich kein ... mehr lesen
Bei den Kämpfen in Kenia wurden bislang rund 800 Kenianer getötet.
Mwai Kibaki sprach von einer «ermutigenden Entwicklung».
Nairobi - In Kenia wollen Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga ihren Streit über die Wiederwahl Kibakis friedlich lösen. Sie vereinbarten an ihrem ersten Treffen seit ... mehr lesen
Setzt auf internationalen Druck: Raila Odinga.
Nairobi - Die kenianische ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Seit Beginn der Unruhen sollen bis 200'000 Menschen geflüchtet sein.
Nairobi - Bei neuen Protesten der ... mehr lesen
Nairobi - In Kenia sind Polizisten in ... mehr lesen
Der Strassenverkehr wurde offenbar nicht beeinträchtigt.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige ... mehr lesen  
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten Erhebung für den «Daily Telegraph» behaupten die Befürworter eines Verbleibs in der EU mit 51 gegen 46 Prozent zwar eine Mehrheit. mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem Fernsehsender CNN am Sonntag. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten