Ökocrashs - Lernen aus der Geschichte
Wie kam es im 17. Jahrhundert auf der Osterinsel und während der mittelalterlichen Eiszeit bei den Wikingern in Grönland zu einem totalen Gesellschaftskollaps? Gab es keine Warnzeichen oder fehlte es am politischen Willen, Gegensteuer zu geben? Wie kommt es dazu, dass eine Gesellschaft bewusst auf ihren eigenen Untergang zusteuert und nichts dagegen unternimmt?
Die Osterinsel
Das Paradebeispiel vom Untergang eines Volkes liefert die Geschichte der Osterinsel und ihrer polynesischen Einwohner1. Die abgelegene Insel im Pazifik ist ökologisch sehr empfindlich. Verschiedene archäologische und biologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass es auf dieser Insel zu einem Ökozid kam, als die schwindenden Ressourcen zu knapp wurden für die Inselbevölkerung. Der Untergang eines Volkes als Folge der ökologischen Zerstörung seiner natürlichen Lebensgrundlage kann als Ökozid definiert werden. Schon vor der Entdeckung der Osterinsel durch die Europäer im 17. Jahrhundert hatten Bürgerkriege, Kannibalismus und Hungersnöte zu einem grossen Bevölkerungsrückgang geführt.
Die Wikinger und der Klimawandel
Ein anderes Beispiel für einen Bevölkerungskollaps sind die Wikinger und ihre Besiedlung Grönlands2. Die Wikinger hatten ihre Erfahrungen aus der Viehzucht in Norwegen nach Grönland exportiert. Sie liessen ihre Ziegen und Schafe weiden. Das Klima war am Anfang der Besiedlung noch mild, hat sich aber später aufgrund von natürlichen Schwankungen langsam abgekühlt. Die tieferen Temperaturen, die kürzeren schneefreien Sommermonate und das zunehmende Meereis haben viel zum Verschwinden der Wikingerkolonie in Grönland beigetragen.
Gesellschaftliche Grundwerte
Das Klima war aber nicht der einzige Faktor für den Untergang der Wikinger in Grönland. Die Qualität der Beziehungen eines Volkes zu anderen Völkern und ihre gesellschaftlichen Grundwerte sind ebenso relevant3. Zur gleichen Zeit haben Inuit die kälteren Bedingungen in derselben Region überstanden. Die Wikinger hätten in Grönland möglicherweise überlebt, wenn sie ihre kulturellen Werte besser an die Veränderungen der Umweltbedingungen angepasst und beispielsweise gewisse Jagdpraktiken der Inuit übernommen hätten.
Klimaschwankungen waren im Zeitalter der Wikinger noch ausschliesslich naturgegeben. Heute beeinflussen wir das Klima massgeblich selbst. Im Prinzip haben wir aber auch die notwendigen technischen und politischen Mittel, um in einer globalisierten Welt katastrophale Umweltveränderungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Analogieschlüsse
Analogieschlüsse zwischen Entwicklungen in alten Zivilisationen und solchen der heutigen Weltgesellschaft können nicht ohne weiteres gezogen werden. Die Gründe früherer Zusammenbrüche sind vielfältig. Der Fall der Osterinsel ist beispielsweise umstritten unter den Wissenschaftlern. Die Frage, ob der Kollaps vor oder erst nach dem Kontakt mit Europäern erfolgte, ist für manche noch nicht restlos geklärt1,4. Oft sind auch die historischen Quellen nicht eindeutig. Das Risiko ist in solchen Fällen gross, dass man die vorhandenen Indizien vor dem Hintergrund der heutigen «Ökoperspektive» zu Gunsten der «Ökozid»-These interpretiert.
Dies soll uns jedoch nicht vom Bemühen abhalten, die ökologischen Grundlagen historischer Untergänge früherer Zivilisationen besser zu verstehen. Denn die Beziehung Mensch-Umwelt spielt bei der Lösung unserer weltpolitischen Probleme eine zentrale Rolle.
1 Diamond, J., 2007, Easter Island revisited Jared Diamond, Science, 317, 1692-1694 , doi:10.1126/science.1138442.
2 Ribeiro, S., Moros, M., Ellegaard, M., Kuijpers. A., 2011, Climate variability in West Greenland during the past 1500 years: evidence from a high-resolution marine palynological record from Disko Bay, Boreas, doi :10.1111/j.1502-3885.2011.00216.x.
3 Diamond, J., 2005, Collapse, How Societies Choose to Fail or Succeed, London/New York Penguin, 576 S. ISBN: 0-670-03337-5.
4 Hunt, T. L. and Lipo, C. P. , 2009, Revisiting Rapa Nui (Easter Island) «Ecocide», Pacific Science, 63, 601-616, 2009, doi:10.2984/049.063.0407.
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