Rettungsarbeiten am «Rena» stocken

Öl-Frachter vor Neuseeland droht zu zerbrechen

publiziert: Mittwoch, 12. Okt 2011 / 20:49 Uhr
Der Frachter «Rena».
Der Frachter «Rena».

Wellington/Tauranga - Eine Woche nach dem Schiffsunglück vor Neuseeland kommen die Rettungsarbeiten nicht voran. An der havarierten «Rena» zeigten sich deutliche Risse, befürchtet wurde ein Auseinanderbrechen des Schiffes.

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Ein Riss zog sich an der Steuerbord-Seite vom Deck bis zur Wasserlinie hinab. Die Behörde Maritime New Zealand (MNZ) erklärte, drei Schlepper an der Unglücksstelle versuchten, den Frachter auf dem Riff zu halten, auf das er am 5. Oktober aufgelaufen war.

Zudem verschlechterte sich das Wetter, sodass die Rettungsarbeiten unterbrochen werden mussten. Die Wellen erreichten am Mittwoch eine Höhe von fünf Metern, wie der Sprecher von MNZ, Steve Jones, erklärte.

Unter diesen Umständen könnten die Rettungskräfte nicht an Bord gehen. Meteorologen rechneten jedoch für (den morgigen) Donnerstag mit einer Beruhigung der See.

Dass der Kampf gegen die drohende Umweltkatastrophe endgültig verloren sein könnte, lässt die Aussage des neuseeländischen Premierministers John Key vermuten: «Wir können nicht mehr ausschliessen, dass das Schiff auseinanderbricht.»

Container über Bord

Im hohen Wellengang neigte sich das 236 Meter lange Schiff weiter. Rund 70 der mehr als 1300 Container fielen über Bord. Die MNZ erklärte, es habe sich nicht um Container mit gefährlichen Substanzen gehandelt.

MNZ-Kommandant Nick Quinn sagte, die Entfernung des Öls habe für ihn Priorität. «Bisher haben wir nur eine leichte Verschmutzung der Strände gesehen», erklärte er. «Das wird in den kommenden Tagen deutlich zunehmen, wenn mehr Öl angespült wird.»

Bisher traten zwischen 200 und 300 Tonnen der insgesamt 1300 Tonnen Schweröl an Bord aus dem Schiff aus. Das Umweltministerium sprach von der grössten maritimen Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes.

Kapitän vor Gericht

Der Kapitän des Frachters wurde unterdessen festgenommen und dem Bezirksgericht in Tauranga vorgeführt. Dem 44-jährigen Philippiner, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, wird vorgeworfen, beim Betrieb des Schiffes «unnötige Gefahren und Risiken» eingegangen zu sein.

Er wurde nach kurzer Anhörung gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt, muss sich jedoch täglich auf der Polizeiwache melden, berichtete das neuseeländische Radio. Bei einer Verurteilung drohen ihm eine Geldstrafe und bis zu zwölf Monate Haft.

(dyn/sda)

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