Ölpreis fällt nach Sarkawi-Tod

publiziert: Donnerstag, 8. Jun 2006 / 17:33 Uhr

Singapur - Die Tötung des el-Kaida-Anführers im Irak, Abu Mussab al Sarkawi, hat an den Ölmärkten Hoffnungen auf ein Nachlassen der Gewalt in dem Golfstaat genährt und den Ölpreis kräftig sinken lassen.

Der Preis für US-Rohöl ist erstmals seit zwei Wochen unter 70 Dollar gesunken.
Der Preis für US-Rohöl ist erstmals seit zwei Wochen unter 70 Dollar gesunken.
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Das Chaos im Irak und die beinahe täglichen Anschläge auch auf Ölanlagen hatten zuletzt zum rasanten Anstieg des Ölpreises auf den inflationsbereinigt höchsten Stand seit 25 Jahren beigetragen.

Kurz nachdem die irakische Regierung am Morgen die Tötung Sarkawis bei einem US-Luftangriff nahe Bagdad bekannt gab, rutschte der Preis deutlich unter 70 Dollar ab. Analysten warnten aber, auch nach dem Tod Sarkawis werde die Ölindustrie im Irak weiter Ziel von Anschlägen radikaler Gruppen sein.

Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (rund 159 Liter) der Nordsee- Ölsorte Brent mit 68,34 Dollar knapp einen Dollar weniger. Auch US- Öl verbilligte sich entsprechend auf 69,80 Dollar. Vor einem Monat lag der Preis noch bei mehr als 75 Dollar. Sarkawi war als Drahtzieher für zahlreiche Anschläge im Irak verantwortlich,

Ölanalystin Deborah White von SGCIB begründete den Preisrückgang vor allem mit dem «Sarkawi-Effekt». Der Markt setze darauf, dass der Golfstaat bald seine Fördermenge wieder auf mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen könne. Im Mai lag die tägliche Exportmenge bei 1,5 Millionen Barrel.

Propaganda-Coup

«Sarkawis Tötung ist vor allem ein sehr grosser Propaganda-Coup für die US-geführten Truppen, dürfte aber vor Ort kaum Auswirkungen haben», sagte John Kemp, Experte bei Sempra. Andere Analysten verwiesen darauf, dass der Irak erst dann seine Exporte erhöhen könne, wenn ausländische Firmen in die veralteten Anlagen investierten. Zentrale Voraussetzung hiefür wäre aber Sicherheit.

Zu einer leichten Entspannung an den Märkten führten auch Äusserungen von Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der im Atomstreit mit dem Westen Gesprächsbereitschaft signalisierte. Auch dieser Streit hat wesentlich dazu beigetragen, den Ölpreis seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent in die Höhe zu treiben.

(fest/sda)

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