Ölpreis weiter nahe Rekordhoch

Die Ankündigung der Internationalen Energieagentur (IEA), im Fall eines Öl-Exportstopps durch den Iran die Lücke mit Vorräten zu füllen, konnte dem Markt die Nervosität nicht nehmen.

Ein Barrel (knapp 159 Liter) der marktführenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni lag am frühen Nachmittag mit 72,63 Dollar nur einen Cent unter seinem Rekordhoch vom Dienstag. US-Öl zur Lieferung im Mai verbilligte sich auf 71,07 Dollar je Barrel.

Wegen des anhaltenden Streits mit dem Iran über dessen Atomprogramm hatten die Ölpreise am Dienstag neue Rekordstände markiert. US- Leichtöl war am Vortag bis auf 71,60 Dollar gestiegen.

Händler in London schlossen nicht aus, dass der Preis noch am Mittwoch nach der Vorlage neuer Daten zum Ölmarkt weiter steigen könnte.

Strategische Reserven

Der Iran exportiert nach Angaben der IEA täglich rund 2,7 Mio. Barrel Rohöl. IEA-Chef Claude Mandil sagte im französischen Radio, diese Menge könne die Agentur mit ihren vier Mrd. Barrel an strategischen Reserven leicht ausgleichen, sollte der Iran seine Lieferungen einstellen.

Für die weitere Ölpreisentwicklung gebe es neben dem Iran aber noch eine Reihe von Risiken wie die politische Ungewissheit im Irak, in Nigeria, dem Tschad sowie in Venezuela, sagte Mandil. Besorgt zeigte er sich zudem, was die Auswirkungen des anhaltend hohen Ölpreises auf die Weltwirtschaft angeht.

Die Opec produziert seit mehr als einem Jahr bereits am oberen Ende ihrer Kapazitätsgrenze. Nach früheren Angaben aus dem Ölministerium in Katar will das Kartell ihre Produktionsmenge für den Rest des Jahres auf dem bisherigen Niveau halten, falls die Nachfrage anhält und die Ölpreise weiter «zu hoch» bleiben.

(rr/sda)