Offizieller Beginn des Null Hunger-Programms in Brasilien

publiziert: Freitag, 31. Jan 2003 / 08:04 Uhr

Brasilia - Der Kampf gegen den Hunger sei ein Krieg (...), der Leben rettet, erklärte der neue brasilianische Präsident Luiz Inácio da Silva zum offiziellen Auftakt seines Programms Null Hunger.

Man müsse den Hunger, das Elend und den sozialen Ausschluss besiegen sagte da Silva in Brasilia. Nach Schätzung der katholischen Kirche müssen rund 50 der 175 Millionen Brasilianer nahezu täglich hungern.

Zu den 60 Mitgliedern des neuen Rates für Ernährungssicherheit, die am Donnerstag in ihre Ämter eingeführt wurden, gehören nicht nur Politiker, sondern auch bekannte Schauspieler, Sportler, Unternehmer und Kirchenvertreter. Die Bekämpfung erfordert aber der Mitwirkung der gesamten Gesellschaft, betonte der Präsident.

Das Programm Null Hunger hat das erklärte Ziel, dass jeder Brasilianer bis zum Ende des vierjährigen Mandats von Lula drei Mal pro Tag essen kann. Dann werde ich auch mein Lebensziel erreicht haben, sagte Lula bereits bei seinem Amtsantritt am 1. Januar.

Im ersten Jahr hat das von der Weltbank und den Vereinten Nationen mitfinanzierte Programm ein Budget von 1,4 Milliarden US-Dollar (etwa 1,9 Mrd Franken). Damit sollen insgesamt 60 Aktionsprojekte bezahlt werden.

Vorgesehen ist neben einer Ernährungshilfe von 50 Real (knapp 19 Franken) im Monat für Not leidende Familien auch die Bekämpfung der Ursachen des Elends, wie der Arbeitslosigkeit.

Vom Programm sollen in erster Linie rund tausend sehr arme Gemeinden im Nordosten Brasiliens profitieren. Die Pilotprogramme fangen am Montag in zwei Gemeinden an. Im Detail wird das Programm nach amtlichen Angaben aber erst im August feststehen.

(bert/sda)

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