«Olympia hinterlässt bleibendes Erbe in China»

publiziert: Sonntag, 24. Aug 2008 / 23:03 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Aug 2008 / 00:12 Uhr

Für IOC-Präsident Jacques Rogge gibt es keinen Zweifel, dass es richtig war, die Olympischen Spiele an China zu vergeben. Er spricht von einem bleibenden Erbe für das Land.

«Wir haben Leistungen gesehen, an die wir uns für den Rest des Lebens erinnern werden», so IOC-Präsident  Jacques Rogge.
«Wir haben Leistungen gesehen, an die wir uns für den Rest des Lebens erinnern werden», so IOC-Präsident Jacques Rogge.
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«China hat ein hohes Niveau gezeigt, das wird eine grosse Herausforderung für London und alle weiteren Austragungsstädte», sagte der Belgier an der Abschluss-Medienkonferenz in Peking. «China hat sich geöffnet, die Welt hat mehr über China gelernt, und China hat mehr von der Welt erfahren. Ich glaube, dass sich das in Zukunft positiv auswirken wird.»

Schwimmer Michael Phelps und Leichtathlet Usain Bolt bezeichnete Rogge als die «Ikonen dieser Spiele». Spiele, die nach Rogges Überzeugung in China ein bleibendes Erbe hinterlassen haben.

«Es sind neue Wettkampfstätten entstanden, die keine weissen Elefanten sind, sondern intelligent in Universitäten eingegliedert und nun von den Studenten genutzt werden. Dazu kommen die städtebaulichen Massnahmen, die Verbesserung der Strassenverkehrssituation, die neue Ringstrasse, der Flughafen. Das Umweltbewusstsein ist gestiegen, die stillgelegten Fabriken werden nicht wieder eröffnet», sagte Rogge.

Aus sportlicher Sicht sieht die Bilanz für China ohnehin überwältigend aus, wie der erstmals errungene Platz 1 im Medaillenspiegel zeigt. Damit setzt sich die Tradition fort, dass die Gastgeberländer immer auffallend stark sind. Auch der britische Sport rüstet im Hinblick auf die nächsten Sommerspiele schon auf.

Die Athleten aus dem Reich der Mitte haben bei ihren Heimspielen die meisten Goldmedaillen gewonnen, die USA die grösste Anzahl an Medaillen errungen. «Jedes Land wird für sich unterstreichen, dass es wichtiger sei, mehr Gold oder mehr Medaillen zu gewinnen. Wir vom IOC haben das nicht zu bewerten.»

Abschreckende Anti-Doping-Massnahmen

«Wir haben Leistungen gesehen, an die wir uns für den Rest des Lebens erinnern werden», sagte Jacques Rogge weiter. Bei nur sechs positiven Dopingfällen seit Eröffnung des olympischen Dorfes ist er zur Ansicht gelangt, dass die abschreckenden Massnahmen wirken.

Wenig ausrichten konnte das IOC gegen die chinesische Medienzensur, das Blockieren von Internetseiten: «Wir haben China gedrängt, uns grösstmöglichen Zugang zu gewähren. Wir haben interveniert, die Situation war nicht perfekt, aber sie ist jetzt weit anders als noch vor den Spielen.»

Bitter stösst nicht nur Menschenrechtlern auf, dass auf den von den chinesischen Behörden eingerichteten Protestzonen keine einzige Kundgebung stattfand. «Wir haben gehört, dass es 77 Anträge auf Proteste gab, aber keiner fand statt, das fanden wir ungewöhnlich. Uns wurde gesagt, dass die Anträge im gegenseitigen Einvernehmen abgehandelt wurden», erläuterte Rogge.

Reduktion erforderlich

Rogge hofft, dass London den hohen Standard, den China vorgelegt hat, halten oder verbessern kann. In vielen Bereichen wird dies schwierig sein, denn London habe nicht die infrastrukturellen Möglichkeiten, etwa so ein Heer von freiwilligen Helfern aufzustellen.

«Für London wird es nicht leicht. Aber alle Schauplätze haben eine besondere Identität. Athen bedeutete zurück zu den Wurzeln. Mit China sind wir in das Land mit der grössten Bevölkerung gekommen. London ist die Stadt des Landes, das für den modernen Sport steht. Die Regeln des Fairplay sind dort entstanden. London ist multiethnisch, multikulturell, und multikonfessionell.»

An den Sommerspielen in China haben rund 11'000 Athleten teilgenommen, das übertraf die IOC-Vorgabe von 10'500 deutlich, die 2012 in London wieder das Ziel sind. Mitverantwortlich für die Mehrzahl an Sportlern sind die Wildcard-Vergaben in der Leichtathletik und im Schwimmen. In vier Jahren sind nur noch 26 statt 28 Sportarten im Programm, Baseball und Softball sind gestrichen.

(fest/sda)

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