Olympische Spiele: IOC-Exekutiv-Tagungen in Prag

Als unbegründet bezeichnet wurden die Vorwürfe, Heiberg sei wegen wirtschaftlicher Verbindungen des Aker-Konzerns, dessen Management er früher angehörte, dem Kandidaten Vancouver besonders gewogen. Der Norweger war Präsident der IOC-Evaluationskommission für die Spiele 2010. Er betonte, Aker sei ein weltweit operierendes Unternehmen. Die IOC-Ethiker bezeichneten die Verdächtigungen als substanzlos; für Heiberg habe es keinerlei Interessenkonflikt gegeben.

Unter der IOC-Prominenz gibt es derzeit zwei Verletzte. IOC-Präsident Jacques Rogge humpelt in Prag an Krücken. Der Ex-Olympiasegler hatte letzte Woche in Paris den linken Fuss gebrochen, als er beim TV-Interview über ein Kabel stolperte. Nicht dabei zum Auftakt der Tagungen in Prag war der scheidende Schweizer IOC-Generaldirektor François Carrard. Er hat sich bei einem Sturz zu Hause in Lausanne einen Rippenbruch zugezogen. Sein designierter Nachfolger Urs Lacotte, ebenfalls ein Schweizer, soll den IOC-Mitgliedern in den nächsten Tagen vorgestellt werden.

Eine Erkrankung beklagen die Salzburger. Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil sollte die Kandidatur Salzburgs für die Winterspiele 2010 in Prag anführen. Wegen Erkrankung des Staatsoberhauptes springt Bundeskanzler Wolfgang Schüssel als "Zweitbesetzung" ein. Allerdings sind auch Kanada (Jean Cretien) und Südkorea (Goh Kun) "nur" durch ihre Premierminister vertreten.

Neuer Medaillen-Look in Athen

Erstmals seit Amsterdam 1928 wird die Rückseite der Medaillen bei den Sommerspielen 2004 in Athen ein verändertes Design haben. Die IOC-Exekutive stimmte dem Antrag der Griechen aus "historischen Erwägungen" zu. Athen hatte zwei Punkte vorgebracht: Die Göttin Nike darf bei Überreichung des Siegerkranzes nicht sitzen, sondern sie muss stehen; und die abgebildete Arena stelle kein antikes griechisches Stadion dar, sondern ein römisches Coliseum.

(fest/sda)